Zum Weltmusiktag: Was haben Kinderlieder mit Kinderrechten zu tun?

Wien - UNICEF Österreich präsentiert anlässlich des Weltmusiktags eine repräsentative Umfrage, wie wichtig Musik für Kinder ist.

© UNICEF/UN0837436/Andrianantenaina

UNICEF Österreich-Studie: Zwei Drittel der Befragten glauben, dass Kinderlieder das Sicherheitsgefühl stärken und Geborgenheit schaffen - zentrale Bausteine für die Kinderrechte.

  • 83,6 % sind überzeugt, dass Kinderlieder den Alltag positiv prägen.
  • 76,3 % sehen im Singen eine starke Verbindung zur familiären Bindung.
  • 83,6 % berichten, eine glückliche Kindheit erlebt zu haben.
  • 59,2 % glauben, dass Kinder es heute schwerer haben.
  • 33,2 % nennen Liebe als das zentrale Element einer glücklichen Kindheit.

Was macht die Kindheit von jungen Menschen in Österreich zu einer „glücklichen Kindheit“ und wie kann Musik zur Verwirklichung von Kinderrechten beitragen? Die aktuelle repräsentative Studie von UNICEF Österreich liefert Antworten: Liebe, Geborgenheit und Musik sind entscheidende Faktoren für das Wohlbefinden der Kinder. In schwierigen Zeiten spielen kreative Aktivitäten, speziell das Singen von Kinderliedern, eine wichtige Rolle - sie spenden Trost in schweren Zeiten und stärken den Zusammenhalt in der Familie, so die Studienergebnisse.

Wir bei UNICEF Österreich nutzen den Weltmusiktag dazu, um zu zeigen, welchen Beitrag Musik zur Verwirklichung der Kinderrechte leisten kann. Musik und Gesang können vor allem zu einem gestärkten Sicherheitsempfinden von Kindern beitragen,“ so Christoph Jünger, Geschäftsführer von UNICEF Österreich.

Kinderlieder & ihr Beitrag zu einer „glücklichen Kindheit“

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen eindeutig, dass Kinderlieder viel mehr sind als bloß „einfache Melodien“. Acht von Zehn (83,6 %) sind der Meinung, dass Kinderlieder eine fröhliche und positive Atmosphäre schaffen können. Besonders in schwierigen Zeiten können Kinderlieder ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermitteln (78,0 %). Drei Viertel (76,3 %) der Befragten glauben, dass das gemeinsame Singen die emotionale Bindung innerhalb der Familie nachhaltig stärkt. Zudem sind 83,6 % der Ansicht, dass Kinderlieder eine gute Stimmung schaffen, während 78 % davon überzeugt sind, dass sie Kindern ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit geben.

Weltweit verstummen Kinderlieder leider viel zu oft. Statt zu singen, müssen Kinder aufgrund von Kriegen und Umweltkatastrophen fliehen, hungern oder ums Überleben kämpfen. Das darf nicht sein! Jedes Kind hat das Recht auf Überleben, Gesundheit, Bildung und persönliche Entfaltung - eine Kindheit in Sicherheit“, so Christoph Jünger.

Kreativität als „echte Energiequelle“ für Junge

Besonders bei Jugendlichen werden kreative Aktivitäten wie Singen, Malen oder Basteln als tröstend empfunden- die Hälfte (50 %) der 14- bis 19-Jährigen glaubt, dass solche Tätigkeiten Kindern in schwierigen Zeiten helfen, im Gegensatz dazu sind bei den Babyboomern nur etwa ein Drittel (35,1 %). Dabei scheint Musik eine besondere Rolle in der Erinnerung an die Kindheit einzunehmen. Fast die Hälfte (48,5 %) der Jugendlichen sieht darin eine Möglichkeit, Kindern Geborgenheit zu geben, während nur 32,6 % der Babyboomer diese Ansicht teilen.

Kreativität ist für Kinder und Jugendliche eine Energiequelle und kann ihre mentale Gesundheit positiv unterstützen - oft unterschätzen wir das als Erwachsene. Malen, Basteln und Musik helfen ihnen, Erlebtes zu verarbeiten und Gefühle auszudrücken. Kreativ zu sein, gibt jungen Menschen Kraft, um schwierige Zeiten zu bewältigen“, erklärt der Geschäftsführer von UNICEF Österreich.

Kinder haben es heute schwerer

Die Ergebnisse zeigen, dass für ein Drittel der Befragten (33,2 %) das Gefühl, geliebt zu werden, eine stabile, harmonische Familienumgebung (22,4 %) und das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit (21,2 %) die wichtigsten Aspekte einer glücklichen Kindheit sind. Die meisten Menschen in Österreich hatten das Glück, diese erleben zu können: 83,6 % der Befragten geben an, eine glückliche Kindheit gehabt zu haben und 83 % erinnern sich gerne an diese Zeit zurück. Männer (87,7 %) erinnern sich dabei lieber an ihre Kindheit zurück als Frauen (78,1 %). Gleichzeitig glauben sechs von zehn der Befragten (59,2 %), dass Kinder es heute schwerer haben als sie selbst - besonders bei den Millennials teilen fast zwei Drittel (64,2 %) diese Ansicht, während 54,4 % der Babyboomer dem zustimmen.

Beliebteste heimische Kinderlieder: „Alle meine Entchen“ & „Bruder Jakob“ 

Im Rahmen der Umfrage wurde auch die Beliebtheit bzw. die Bekanntheit von Kinderliedern in Österreich erhoben. Die Umfrage zeigt, dass traditionelle Lieder nach wie vor fester Bestandteil der Kindheitserfahrungen in Österreich sind. Das beliebteste Kinderlied in Österreich ist „Alle meine Entchen“ (15,7 %), gefolgt von „Bruder Jakob“ (10,4 %) und „Backe, backe Kuchen“ (9,2 %). „Alle meine Entchen“ ist mit 86,7 % das bekannteste Kinderlied in Österreich, gefolgt von „Schlaf Kindlein, schlaf“ (85 %) und „Bruder Jakob“ (77,5 %). Besonders „Bruder Jakob“ wird oft und gerne als Kinderlied gesungen, da es durch das Singen im Kanon das Gemeinschaftsgefühl stärkt.

Zur Umfrage

Die Studienergebnisse beruhen auf einer Online-Umfrage des Marketagent Instituts. Im Zeitraum zwischen 28.08. und 04.09.2024 haben 1.000 Personen im Alter zwischen 14 und 75 Jahren aus ganz Österreich teilgenommen. Die Ausgangsstichprobe wurde gewichtet und ist repräsentativ für die österreichische Gesamtbevölkerung. Konkret setzt sich das Sample aus 23,9 Prozent Personen der Baby Boomer (1946-1964), 28,2 Prozent Personen der Generation X (1965-1979), 24,3 Prozent der Millennials (1980-1993) und 23,6 Prozent Generation Z (1994-2010) zusammen.