Weltweite Hilfe für Straßenkinder

 

Weltweit gibt es etwa 100 bis 200 Millionen Straßenkinder. Besonders in Großstädten leben viele Kinder auf der Straße. Viele betteln oder müssen arbeiten um zu Überleben. 

Straßenkinder haben Rechte!

Durch weltweite Hilfsprojekte für Straßenkinder bietet UNICEF Schutz vor Gewalt und Ausbeutung sowie Präventionsarbeit. Bildung und Bargeldprogramme für armutsgefährdete Familien können Obdachlosigkeit und Kinderarbeit verhindern.

Unterstützen Sie jetzt Hilfsangebote für Straßenkinder!    

Aktuelle Lage für Kinder auf der Straße

 

Für Straßenkinder lauern an jeder Ecke Bedrohungen.

Viele lassen sich in der Not auf illegale Tätigkeiten wie Drogenhandel oder Diebstahl ein. Besonders für Mädchen ist die Straße kein sicherer Ort. Sie sind sexuellem Missbrauch und der Gefahr von Kinderprostitution ausgesetzt. 

Die sechsjährige Feda aus Dschibuti lebte als Straßenkind mit ihrer Mutter in einer ehemaligen Zugstation. Weil Feda alleine nicht sicher war, musste sie ihre Mutter bei ihrer Arbeit als Sexarbeiterin begleiten. Dabei hat auch sie sexuelle Übergriffe erlitten.

Heute ist sie in einem unserer Zentren für Straßenkinder in Sicherheit. Feda erhält psychosoziale Unterstützung, um ihre Traumata zu verarbeiten. Auch wenn die seelischen Narben tief sind, fasst das Mädchen langsam wieder vertrauen.

 

Straßenkinder sind Tag für Tag großen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt.

Kinder, die einer Arbeit auf der Straße nachgehen, bewegen sich den ganzen Tag mitten im Verkehrsgeschehen. Sie atmen gefährliche Autoabgase ein und sind daher anfällig für Atemwegserkrankungen. Außerdem ist Hygiene für Straßenkinder oft nicht möglich. Sie können sich nicht richtig waschen oder eine saubere Toilette benutzen und sind daher in größerer Gefahr, sich mit Infektionskrankheiten zu infizieren. 

Der zwölfjährige Amsani aus Manila, Hauptstadt der Philippinen, verbringt den ganzen Tag auf der Straße. Als Parkplatzwächter ist er täglich Abgasen von großen Bussen ausgesetzt, die seiner Gesundheit schaden.
 

 

Straßenkinder gehen oft Kinderarbeit nach.

Nicht immer sind Straßenkinder automatisch Waisenkinder. Oft kommen sie aus sehr prekären Familienverhältnissen. Wo Geld knapp ist, bleibt keine Zeit für die Schule. Viele versuchen daher durch den Verkauf von Süßigkeiten, Zeitungen oder anderen Dingen das Budget der Familie aufzubessern. Sie können nie eine Schule besuchen oder müssen sie abbrechen. Daher können viele Straßenkinder weder Lesen noch schreiben. 

Auch der zwölfjährige Rafiqullah aus Afghanistan lebt dieses Schicksal. Seine Familie ist zu arm, um ihm den Schulbesuch zu ermöglichen. Um Geld zu verdienen, verkauft Rafiqullah tagsüber Bananen.

UNICEFs Hilfsprojekte für Straßenkinder

  • Das primäre Ziel ist, dass kein mehr Kind auf der Straße lebt. Daher leisten wir zahlreiche Präventionsmaßnahmen wie zum Beispiel Bargeldunterstützung für Familien.
  • Außerdem arbeiten wir stetig daran, den kostenlosen Zugang zu Bildung für jedes Kind zu ermöglichen.
  • Für Kinder, die bereits auf der Straße leben, errichten wir weltweit spezielle Anlaufstellen. Dort können sie in Sicherheit schlafen, essen, sich waschen und medizinische Versorgung erhalten.
  • Wichtig ist außerdem die psychosoziale Unterstützung durch Sozialarbeiter, denn viele Straßenkinder haben ein Trauma erlitten. 

Mit Ihrer Unterstützung kann UNICEF sicherstellen, dass Kinder von dem Leben auf der Straße in einen Schulalltag wechseln können!

Badsha aus Bangladesh hat Schutz gefunden

Der 11-jährige Badsha aus Bangladesch kam im Jahr 2020 nach Dhaka auf der Suche nach einem besseren Leben. Er wurde zum Straßenkind, arbeitete als Pförtner und sammelte Müll von der Straße. 

„Mein Vater starb, als ich noch klein war. Deshalb verließ ich mein Dorf, weil ich kein Geld für Essen hatte.“ Die Coronapandemie hat auch seine spärlichen Einkommensquellen versiegen lassen. „Ich konnte mir nicht einmal etwas zu essen kaufen. Mein Bauch schmerzte und hörte nicht auf zu grummeln."

Heute verbringt Badsha regelmäßig Zeit in einem Kinderschutzzentrum, das von UNICEF unterstützt wird. „Am Zentrum gefällt mir, dass ich schlafen, spielen, lernen und dreimal am Tag essen kann.“

Ihre Spende macht einen Unterschied!

Information zu Spenden: Es kann nicht garantiert werden, dass die Spende ausschließlich für die Betreuung von Straßenkinder eingesetzt wird. Ihre Spende wird verwendet, um Kinder mit Schutzprogrammen und Dienstleistungen weltweit zu unterstützen.

Häufige Fragen zu Straßenkindern

Wie kann man Straßenkindern helfen?

Die beste Hilfe ist Prävention. UNICEF setzt sich dafür ein, dass jedes Kind Zugang zu Bildung hat. Außerdem arbeiten wir in fast jedem Land dieser Welt mit Regierungen zusammen, um die Kinderrechte im Gesetz zu verankern. Nur wenn wir sicherstellen, dass kein Kind in Armut lebt, können wir Obdachlosigkeit verhindern. Kinder, die bereits auf der Straße leben, brauchen Schutz und Zugang zu Bildung. Daran arbeitet UNICEF in zahlreichen Kinderschutzprogrammen und Anlaufstellen für Straßenkinder rund um die Welt. 

Wie überleben Straßenkinder?

Um ihr Überleben zu sichern, gehen Straßenkinder oft einer einfachen Arbeit nach. Legale Arbeitsverhältnisse sind das in den seltensten Fällen. Oft verkaufen die Kinder Lebensmittel oder alltägliche Dinge wie Taschentücher. Viele Straßenkinder betteln oder stehlen auch aus ihrer Not heraus. Einigen bleibt auch nichts anderes übrig, als sich Banden anzuschließen oder Drogen zu verkaufen. Mädchen und junge Frauen müssen sich um zu Überleben teilweise sogar prostituieren. Jedes dieser Schicksale trifft uns zutiefst, denn Kinder verdienen eine unbeschwerte Kindheit in Sicherheit.

Gibt es auch Straßenkinder in Österreich?

Ja, auch in Österreich gibt es Kinder, die auf der Straße leben müssen. Die Zahl ist jedoch weitaus geringer als in Ländern wie Indien, Bangladesch oder Brasilien. Es wird geschätzt, dass in Österreich ein paar Hundert Kinder kein fixes Zuhause haben. 

Welche Hilfsangebote gibt es für (obdachlose) Straßenkinder in Österreich?

Wer selbst ein Kind kennt, das auf der Straße lebt und helfen möchte, kann sich an Krisenzentren der Stadt Wien (MA 11) wenden: https://www.wien.gv.at/menschen/kind-familie/servicestellen/krisenzentren.html
Viele weitere Beratungsstellen zum Thema Obdachlosigkeit in Österreich finden Sie hier: https://www.oesterreich.gv.at/themen/soziales/armut/2/Seite.1694300.html

Wieso gibt es keine genauen Zahlen über Straßenkinder?

Das größte Problem ist, dass viele Straßenkinder keine Geburtsurkunden besitzen. Wenn Kinder in sehr abgeschiedenen Regionen oder in armutsgefährdeten Familien zur Welt kommen, besteht oft keine Möglichkeit, die Neugeborenen zu registrieren. Diese Kinder rutschen durchs System. Außerdem zählen auch jene Kinder zu sogenannten Straßenkindern, die zwar ein Zuhause haben, aber tagsüber auf der Straße leben oder arbeiten. Somit ist es schwer, genaue Statistiken über Straßenkinder zu erstellen.