Europa für Kinder & Jugendliche


UNICEF setzt sich für Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt ein - auch in der Europäischen Union. In der EU leben rund 100 Millionen Kinder und Jugendliche. Das sind 21 Prozent der gesamten EU-Bevölkerung. 1,5 Millionen davon leben in Österreich.

Eines von vier Kindern, also mehr als 25 Millionen Kinder in Europa, sind von Armut und Ausgrenzung gefährdet.

Kinder und Jugendliche müssen auch auf EU-Ebene gehört werden und mitbestimmen können!

UNICEF unterstützt Kinder und Jugendliche, damit sie das Europa von heute und morgen mitgestalten können und zu aktiven BürgerInnen werden.



UNICEF und die EU

Als reicher Mitgliedsstaat steht Österreich besonders in der Verantwortung, die Umsetzung der Kinderrechte in Europa voranzubringen. Dazu hat sich Österreich sowohl mit der UN-Kinderrechtskonvention, die 2019 ihren 30. Jahrestag feierte, als auch mit der Agenda 2030 verpflichtet.

UNICEF setzt sich in der europäischen Union auf vielen Ebenen für Kinderrechte ein:

  • Die EU soll bei allen Entscheidungen Kinder und Jugendliche berücksichtigen.
  • Kinder und Jugendliche sollen in Entscheidungsprozesse eingebunden werden.
  • Kinderrechte müssen in der gesamten EU umfassend umgesetzt werden.
  • Kinder und Jugendliche haben das Recht auf Mitsprache - sie müssen gehört und ernst genommen werden.


Europe Kids Want - Wie soll ein Europa für Kinder aussehen?

Im Hinblick auf die EU-Parlamentschaftswahlen 2024 wurden EU-weit ca. 9200 Kinder und Jugendliche nach ihrer Meinung zu verschiedenen Aspekten ihres Lebens befragt. Der daraus entstandene Report „Europe We Want“ zeigt, was den Kindern und Jugendlichen am wichtigsten ist.  

Sie fordern, dass:  

  • sich Bildung stärker an den aktuellen Herausforderungen orientiert und auf die Wünsche von Kindern und Jugendlichen eingeht 

  • der Zugang zu psychosozialer Unterstützung – insbesondere in ärmeren Regionen - verbessert wird 

  • EU-Mittel für die Ausbildung von Fachkräften bereitgestellt werden, um Diskriminierung in Einrichtungen für Kinder - wie etwa Schulen - wirksam zu bekämpfen 

  • Mobbing und Cybermobbing offiziell als Gewaltformen anerkannt werden und Eltern und Lehrkräfte im Umgang mit Mobbing unterstützt werden sollen  

  • Kinder und Jugendliche aktiver in politische Entscheidungsprozesse eingebunden werden 

  • konkretere Schritte im Kampf gegen den Klimawandel unternommen werden  

Zum Bericht „The Europe We Want“.



#ChildRightsChampion - Kinderrechte im EU-Parlament

Die #VoteforChildren-Koalition - bestehend aus UNICEF sowie 22 weiteren Kinderrechtsorganisationen - ruft alle Kandidat:innen für die Europawahlen auf, sich für Kinderrechte einzusetzen, sie zu fördern und zu schützen: 

  • Kinderrechte schützen und konsequent umsetzen - in allen Politikbereichen 

  • Kreisläufe von Armut und Ungleichheit durchbrechen: Mehr Investitionen für Kinder 

  • Kinder beteiligen und sie mitentscheiden lassen! 

Mit der Unterzeichnung des Manifests für Kinderrechte verpflichten sich EU-Parlamentarier:innen dazu, für kinderrechtliche Anliegen einzutreten, und dadurch zum #ChildRightsChampion zu werden.  

Wahlen 2024: Kinderrechte im EU Parlament

Die aktuelle Legislaturperiode des europäischen Parlaments geht zu Ende. Anlässlich dessen zeigt UNICEF in einem neuen Bericht Probleme auf, mit denen Kinder und Jugendliche in der EU konfrontiert sind, und formuliert Empfehlungen an das zukünftige EU Parlament.  

Zunehmende Armut:  

Seit 2019 ist die Zahl der Kinder, die von Armut oder sozialer Exklusion betroffen sind, um 1,6 Millionen gestiegen.  

Mentale Gesundheit: 

Etwa 11,2 Millionen Kinder und Jugendliche jünger als 19 Jahre leiden in der EU unter mentaler Belastung, wobei Depressionen und Ängste zu den Hauptdiagnosen zählen. Suizid ist nach Verkehrsunfällen die zweithäufigste Todesursache unter Kindern und Jugendlichen in der EU. 

EU-Parlamentschaftswahlen: Kinder und ihre Rechte sichtbarer machen

Anlässlich der EU-Parlamentschaftswahlen zeigt eine UNICEF-Analyse von neun EU-Parteiprogrammen, dass es an politischen Vorschlägen zu Kindern und ihrem Wohlergehen mangelt. Aktuelle und neue Herausforderungen wie die Klimakrise, digitale Risiken, Kinderarmut und soziale Ausgrenzung wirken sich auf die Entwicklung und die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen aus. Mehr denn je sind Kinder darauf angewiesen, dass sich die Entscheidungsträger:innen in der EU für sie einsetzen.

UNICEF hat drei Hauptbotschaften an die Fraktionen im EU-Parlament übermittelt:

Kinderrechte in den Fokus rücken - Die EU muss sich weiterhin für die Rechte der Kinder einsetzen und in ihrem internen und externen Handeln hohe Standards setzen

EU-Budget für Kinder - Kinderfreundliche Politik muss mit angemessenen Haushaltsmitteln einhergehen

Kinder stärker in die Politik einbinden – Kinder sollen mehr Möglichkeiten haben, ihre Themen und Ansichten in die politischen Debatten einzubringen

Zum EU-Wahlen Manifest von UNICEF

Umwelt  

Besonders die steigende Häufigkeit von Hitzewellen stellt eine Gefahr für Kinder dar; etwa die Hälfte aller Schulen in Städten der EU befinden sich in sogenannten Wärmeinseln.  

Digitale Technologien 

Cybermobbing und gefährliche Inhalte, insbesondere sexueller Missbrauch im Netz, zählen zu den Risiken digitaler Technologien für Kinder und Jugendliche.  

Die zentralen Empfehlungen des Berichts an die zukünftigen EU-Abgeordneten lauten somit:  

  • Den Fortschritt bezüglich Kinderrechten in der EU stärken und schützen 

  • Investitionen für Kinder und Jugendliche in der EU erhöhen 

  • Kinder und ihre Rechte ins Zentrum der EU-Politik rücken 

  • Ein zentralisiertes, integriertes und umfassendes Datensammlungssystem, um Statistiken zu Kindern in Zukunft noch besser einholen zu können, ausbauen 

Zum Bericht „The State of Children in the European Union“