150 Millionen Kinder mangelernährt

Kampf gegen Hunger muß bei Kindern beginnen

Wien, Rom, 11. Juni 2002: Weltweite Erfolge im Kampf gegen Mangelernährung von Kindern können nur durch umfassende Aktionen an verschiedenen Fronten erzielt werden. Der stellvertretende UNICEF-Direktor Kul Gautam sagte heute bei seiner Rede beim Welternährungsgipfel, daß zu den Maßnahmen beim Kampf gegen Mangelernährung auch Programme für Gesundheitsversorgung, Trinkwasser und sanitäre Anlagen gehören.

"Die Welt produziert genügend Nahrung um jeden Mann, jede Frau und jedes Kind auf der Erde zu ernähren. Hunger und Mangelernährung sind nicht allein die Folge von Nahrungsmangel sondern auch von Armut, Diskriminierung und falschen Prioritäten", sagte Gautam. Der Kampf gegen die weltweite Mangelernährung muß bei den Kindern beginnen, denn bei ihnen sind die Folgen von unzureichender Ernährung besonders verheerenden und langfristig.

Um Mangelernährung von Kindern erfolgreich zu bekämpfen ist es notwendig sicherzustellen, daß in allen Gemeinden für Gesundheitsversorgung und Grundschulbildung gesorgt wird, betonte Gautam.

Jod, Vitamin A oder Eisen sind wichtig für die Entwicklung eines Kindes, für gute Schulleistungen und Produktivität. Während in den vergangene zehn Jahren große Fortschritte hinsichtlich der Jodisierung von Speisesalz und der Verteilung von Vitamin A erzielt wurden, sind noch immer 2 Milliarden Menschen von Eisenmangel betroffen. UNICEF fördert Programme gegen diese Mangelerscheinungen, unterstützt Stillen und investiert in Mädchen und Frauen ­ die ja meist für die Ernährung der Familien zuständig sind. UNICEF verstärkt zur Zeit vor allem seine Ernährungs-Programme für die von HIV/AIDS und der Hungerkatastrophe extrem betroffenen Länder und Gemeinden im südlichen Afrika.

Mangelernährung trägt weltweit zur Hälfte der jährlichen 11 Millionen Todesfälle von Kindern bei - ein Verhältnis, das seit der Pest von keiner Infektionskrankheit mehr übertroffen wurde. Doch Mangelernährung ist keine Infektionskrankheit. Millionen Überlebende sind verkrüppelt, anfällig für Krankheiten und geistig behindert. Diese stille Not bedroht Familien und ganze Gesellschaften, und ist eine Verletzung der Rechte des Kindes. Lange Zeit als Folge von Armut angesehen, wird Mangelernährung nun zunehmend auch als eine Ursache betrachtet.


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Stichwort: Hunger in Afrika