2. Jahrestag des verheerenden Erdbebens in Pakistan

Zwei Jahre nach dem schrecklichen Beben zieht UNICEF Bilanz über seine Nothilfe und dankt den Spendern.

Am 8. Oktober 2005 verwüstete ein Erdbeben der Stärke 7.6 nach Richter große Teile im Norden des Landes. Das Epizentrum lag 95 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Islamabad. 73.000 Menschen wurden getötet und 3,5 Millionen Menschen wurden obdachlos. 75 Prozent der bestehenden medizinischen Einrichtungen wurden zerstört.

Das verheerende Beben brachte 8.000 Schulen zum Einsturz. 17.000 Schülerinnen und Schüler fanden unter den Trümmern ihrer Schulen den Tod. Innerhalb weniger Stunden nach der Katastrophe lief die UNICEF-Hilfe an. UNICEF arbeitet seit 1947 in Pakistan für die Kinder. Sofort wurden große Mengen Hilfsgüter ins Katastrophengebiet gebracht, darunter Decken, Kleidung, Zelte, Notfallmedikamente, Kindernahrung und Tabletten zur Wasseraufbereitung.

Die Reaktion der weltweiten UNICEF-Spendergemeinschaft war großzügig. UNICEF Pakistan konnte in den vergangenen beiden Jahren über 1,5 Millionen betroffenen Menschen helfen.

Unter anderem konnte UNICEF Masernimpfungen für 1,1 Millionen Kinder unterstützen und 21.000 unterernährte Kinder behandeln. 99 Gesundheitszentren wurden von UNICEF repariert und mit Geräten, Medikamenten und Personal ausgestattet. 2.000 mobile Gesundheitsarbeiterinnen wurden von UNICEF ausgebildet und ausgestattet – sie versorgen heute 200.000 Familien, die davor keinen Zugang zu medizinischer Betreuung hatten.

UNICEF brachte um 4,2 Millionen Euro Winterpakete für Kinder in die Bebenregion, Decken und Material für Unterkünfte. 320 Trinkwassersysteme wurden von UNICEF repariert, damit konnte die Versorgung von 310.000 Menschen gesichert werden. An weiteren 500 Systemen wird gearbeitet, Ende 2007 sollen so weitere 750.000 Menschen mit Wasser versorgt werden.

Ein wichtiger Punkt nach Katastrophen ist für UNICEF die Betreuung von traumatisierten Kindern. Wenn Kinder durch ein Erdbeben ihre Eltern oder ihr Zuhause verlieren, dann müssen sie erst neuen Mut zum Weiterleben zu finden. Sie benötigen einen Platz, um ihre Angst und das Chaos ringsum für ein paar Stunden zu vergessen. Schule kann diesen Kindern Halt geben. Der Unterricht in Zelten oder unter einem Baum gibt ihnen für ein paar Stunden einen geregelten Tagesablauf zurück. Die Kinder gewinnen Abstand vom beengten Leben in einer Notunterkunft, von ihren oft schrecklichen Erlebnissen. Ihr Leben bekommt wieder einen Rhythmus.

UNICEF unterstützte daher die Einschulung von 400.000 Kindern und errichtete 4.000 Zeltschulen, 500 provisorische Schulen sollen in diesem Jahr noch erreichtet werden. Zusätzlich wurden 14.500 LehrerInnen im Umgang mit traumatisierten Kindern von UNICEF geschult. In 120 Kinderzonen betreute UNICEF 18.300 traumatisierte Kinder und auf Gemeindeebene wurden 400 Kinderschutzgruppen wurden eingerichtet.

Diese lebenswichtige Arbeit finanziert UNICEF ausschließlich aus freiwilligen Beiträgen. Denn UNICEF erhält keine Mittel aus den Pflichtbeiträgen der Regierungen an die Vereinten Nationen. Deshalb ist die Hilfe der UNICEF-Spenderfamilie so wichtig.

UNICEF Österreich dankt an dieser Stelle nochmals den östereichischen Spenderinnen und Spendern, die so großzügig die Nothilfe für die Kinder im Bebengebiet unterstützt haben.

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