20 Jahre Kinderrechte und 20 Jahre gesetzliches Gewaltverbot

Das Jahr 2009 ist ein wahres Jubiläumsjahr für die Rechte von Kindern. Gefeiert werden nicht nur 20 Jahre Kinderrechtskonvention, sondern auch 20 Jahre Recht auf eine gewaltfreie Erziehung. Aus diesem Grund veranstaltete das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend jeweils eine Enquete.

"Kinder reden mit" - während der Präsentation

„Familie – kein Platz für Gewalt!(?)“

Am 13. November 2009 wurde eine Enquete mit dem Titel „Familie – kein Platz für Gewalt!(?)“ vom Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend veranstaltet, in dessen Rahmen eine zweiteilige ländervergleichenden <media 4889 - - "Gewaltbericht 2009">Studie</media> (PDF-Download, Deutsch, 2,5MB) über die Wirkungen des gesetzlichen Gewaltverbots in der Erziehung präsentiert wurde.

Der erste Teil der Untersuchung präsentiert Unterschiede zwischen den Ländern Österreich, Deutschland, Schweden, Frankreich und Spanien in Bezug auf die Einstellungen zur gewaltfreien Erziehung, das (Un-) Rechtsbewusstsein und Rechtswissen, sowie das konkrete Erziehungs-verhalten.

Der zweite Teil der Untersuchung präsentiert Ergebnisse einer ExpertInnenbefragung zu Reaktionsweise von VertreterInnen sozialer Berufe (SozialabeiterInnen, KindergärtnerInnen, PädagogInnen und ÄrztInnen) im Falle von Gewaltvorkommnissen gegen Kinder.

Die Studie zeigt, dass sich das Verhalten der österreichischen Eltern in Bezug auf die Gewaltanwendung in der Erziehung seit den letzten 20 Jahren positiv verändert hat, dass jedoch das Ideal einer gewaltfreien Familie bzw. Gesellschaft – welches man wohl nie vollständig erreichen wird, dem man sich aber annähern kann – noch weit entfernt liegt und dass noch mehr im Bereich der Eltern- und Bewusstseinsbildung unternommen werden muss.

Der österreichische UNICEF Botschafter Thomas Brezina, betonte bei seinem Abschlusskommentar die Wichtigkeit einer gewaltfreien Erziehung und das alles Notwendige unternommen werden muss, um eine schützende Umgebung zu schaffen, in der sich Kinder frei von Gewalt entfalten können.

„Kinder reden mit: 20 Jahre Kinderrechtskonvention“ 

Zum 20. Geburtstag der Kinderrechte veranstaltete das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend eine Enquete zum Thema der Kinderpartizipation. Im Zentrum der Veranstaltung stand die Präsentation einer neuen Studie mit dem Titel: <media 4888 - - "Studie Familien in Nahaufnahme">„Familien in Nahaufnahme – Eltern und ihre Kinder im städtischen und ländlichen Raum“</media> (PDF-Download, Deutsch, 1,2MB). Ein Schwerpunkt der Untersuchung war das Mitspracherecht von Kindern in der eigenen Familie.

Ganz im Sinne des Partizipationsrechts von Kindern an wichtigen Entscheidungsprozessen und Ereignissen, wurden auch Jugendliche zur aktiven Teilnahme an der Enquete eingeladen. So auch die 16 jährige Elisabeth Postl vom Verein „Coole Schule“, die mit kritischer Stimme über ihre Wünsche und Schwierigkeiten in Bezug auf ihr Partizipationsrecht diskutierte.