20. September 1998 – Weltkindertag

Der Weltkindertag am 20. September jeden Jahres ist den zwei Milliarden
Kindern in allen Kontinenten der Erde gewidmet. Dieser Tag ist Anlaß für
Informationen, Diskussionen und Gedanken über die Situation der Kinder in der
Welt.

Der Weltkindertag ist Anknüpfungspunkt für eine Vielzahl von Fragen und
Themen: Warum sterben auf der Welt noch immer jeden Tag 35.000 Kinder?
Warum werden auf der Welt Millionen Kinder geschlagen, ausgebeutet oder
vernachlässigt? Warum werden Kinder diskriminiert? Warum fehlen
Ausbildungsmöglichkeiten und medizinische Versorgung?

Ein weltweiter Tag des Kindes wurde 1952 von der „International Union for Child
Welfare“ vorgeschlagen und im Oktober 1953 erstmals in 40 Ländern gefeiert.
Ein Jahr später beschloß die Vollversammlung der Vereinten Nationen, den
„Kindertag“ weltweit einzuführen und übertrug seine Ausrichtung UNICEF.

Der Weltkindertag findet in rund 130 Ländern zu unterschiedlichen Zeitpunkten
statt. In den deutschsprachigen Ländern wird er jeweils am 20. September
begangen. Der Weltkindertag soll das Bewußtsein der Menschen über die
Bedürfnisse und Rechte der Kinder stärken - rund um die Welt. Denn alle
Kinder, gleich welcher Nation, Abstammung, Religion oder sozialen Schicht,
haben die gleichen Rechte. Jedes Kind braucht eine gute medizinische
Versorgung, ausreichend Nahrung, eine gute Ausbildung, eine liebevolle,
gewaltfreie Behandlung. Kinder haben ein Recht auf Schutz in Kriegssituationen
und auf der Flucht. Jedes Kind hat ein Recht darauf, ernst genommen zu werden,
seine Meinung zu äußern und Gehör zu finden. Dies ist in der UN- Konvention
über die Rechte des Kindes festgehalten, die bereits von fast allen Staaten der
Erde ratifiziert wurde.

UNICEF Österreich stellt am diesjährigen Weltkindertag jene Kinder, die
besonders unter Diskriminierung leiden, in den Mittelpunkt:

* Kindersoldaten
* Mädchen in Entwicklungsländern
* Kinder auf der Flucht

Am 18. September wird die Studie „Die Situation von unbegleiteten
minderjährigen Flüchtlingen in Österreich“ der Asylkoordination Österreich
gemeinsam mit UNICEF Österreich vorgestellt. Diese Präsentation ist zugleich
der Auftakt für eine österreichweite Kampagne zur Verbesserung der Situation
von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen.

Eine der schlimmsten Verletzungen der Kinderrechte ist der Mißbrauch von
Kindern als Soldaten. Zur Zeit gibt es etwa 300.000 Kindersoldaten, die zum
Kämpfen gezwungen werden. Am 20. September startet UNICEF Österreich
seine große Unterschriftenaktion zur Anhebung des Mindestalters für den
Kriegsdienst in internationalen Konventionen von 15 auf 18 Jahre.

Die Tage vom 22. bis zum 26. September sind den Mädchen in Südasien
gewidmet. Mit der von UNICEF geschaffenen Zeichentrickfigur „Meena“ wurde
bereits erfolgreich für ein neues Rollenbild von Frauen und Mädchen geworben.
Mit dem „Meena-Tag“ am 24. September erneuert UNICEF seine Kampagne
gegen die Diskriminierung von Mädchen und Frauen in Südasien. (Informationen
darüber werden nächste Woche zugesandt)