600 Kinder suchen ihre Eltern

UNICEF verteilt Notpakete an 50.000 obdachlose Familien

Wien, 25.1.2002 - Nach dem verheerenden Vulkanausbruch in Goma suchen rund 630 Kinder verzweifelt nach ihren Eltern. Sie sind während der Massenflucht vor dem Lavastrom oder bei der späteren Rückkehr von den Eltern getrennt worden. Allein rund 200 Mädchen und Buben ohne Eltern betreut UNICEF in den Notlagern in Ruanda. Weitere 430 unbegleitete Kinder sind bislang in den kongolesischen Städten Goma, Bukavu und Sake identifiziert worden. UNICEF befürchtet, dass noch weitere Kinder seit Tagen ohne Begleitung das Chaos von Goma durchstehen müssen. UNICEF kümmert sich gemeinsam mit Partnerorganisationen um die Notversorgung der Kinder und versucht sie so schnell wie möglich mit ihren Familien zusammenzuführen.

Im Notlager Nkamira in der ruandischen Provinz Gisenye betreut UNICEF unter einfachsten Bedingungen 70 Kinder zwischen fünf und 16 Jahren, die ohne ihre Eltern aufgefunden wurden. Für die Kinder wurden Zelte aus Plastikfolie aufgebaut. UNICEF versorgt die Kinder mit Wasser und Nahrungsmitteln. Helfer spielen mit ihnen, um die verzweifelte Situation für sie etwas erträglicher zu machen. Tonto, ein 12jähriger, der im Chaos der Flucht von seinen Eltern getrennt wurde: "Ich möchte nur meine Eltern wieder finden. Hier sagen sie mir, ich werde bald wieder bei ihnen sein. Sie sind nur im Gedränge verloren gegangen. Ich habe die ganze Zeit nach ihnen gesucht, aber ich konnte sie nicht mehr finden."

Inzwischen hat die Suche nach den Eltern begonnen. Helfer notieren die Namen der Kinder und der Eltern. Sie fragen in den Notlagern nach Nachbarn, die etwas über den Verbleib der Familie wissen. Da viele obdachlose Familien bei Verwandten, Nachbarn oder Freunden untergekommen sind, gehen Teams von Haus zu Haus. Sie werden durch Radiomeldungen mit den Namen und Standorten der Kinder unterstützt. UNICEF kümmert sich darum, auch jene Kinder zu finden und zu versorgen, die noch immer zwischen dem zerstörten Goma, dem nahen Ruanda oder Nachbarstädten in der Demokratischen Republik Kongo hin- und herirren.

Notpakete für 50.000 Familien
In Goma werden in den nächsten Tagen unter Federführung von UNICEF an zehn Standorten Notpakete mit Decken und Wasserkanistern an insgesamt rund 50.000 obdachlose Familien verteilt. Allein gestern konnten so 15.000 Familien mit dem Nötigsten zum Überleben versorgt werden. In den Lagern in Ruanda hat UNICEF ebenfalls gestern mit der Impfung der Kinder gegen Masern und Polio sowie mit der Verteilung von Vitamin A begonnen, um die Abwehrkräfte der Kinder zu stärken.

- Um EURO 25,- kann UNICEF einer Familie ein Kochset mit 2 Kochtöpfen, 4 Tellern und Bechern sowie einer Wasserkanne zur Verfügung stellen.
- Um EURO 25,- kann UNICEF einer Familie ein Notzelt bauen.

UNICEF Östereich ersucht dringend um Spenden für Kochsets und Notzelte für 1000 Familien.

PSK 15.16.500 Stichwort: Vulkanausbruch

Spenden können auch über das Internet an UNICEF überwiesen werden