Afghanistan: UNICEF-Impfkampagne für fünf Millionen Kinder

Vom 6.-8. November fanden mit UNICEF Unterstützung landesweite Polio-Impftage statt.

Trotz der Bombardements und der angespannten Sicherheitssituation fanden in Afghanistan mit Unterstützung von UNICEF vom 6. bis 8. November landesweite Impftage gegen Kinderlähmung statt. UNICEF stellte hierfür fünf Millionen Dosen Polio-Impfstoff und Materialien zum Aufbau einer Kühlkette zur Verfügung. Die Kinder erhielten bei der Impfung gleichzeitig eine Dosis Vitamin-A um ihre Abwehrkräfte zu stärken. Die siebzig nationalen UNICEF-Mitarbeiter in Afghanistan leisteten logistische Hilfe und überwachten die seit langem vorbereitete Aktion. Mehrere Tausend freiwillige Helfer, zahlreiche afghanische Nichtregierungsorganisationen,
Gesundheitseinrichtungen und lokale Behörden unterstützten die Impftage.

Gute Beteiligung der Bevölkerung

Über Rundfunk, Fernsehen oder Megaphon wurden Eltern aufgerufen, ihre Kinder
impfen zu lassen. Helfer berichten, dass die Beteiligung der Bevölkerung
sehr gut war. Lediglich in zwei Distrikten der heftig umkämpften Region um Mazar-i-Sharif im Norden des Landes fanden keine Impfungen statt. Genaue
Angaben über die Gesamtzahl der geimpften Kinder liegen allerdings noch
nicht vor. Auch in Pakistan und Iran finden zur Zeit nationale Impftage
gegen Polio statt. Auf Afghanistan und Pakistan entfallen 20 Prozent aller
in diesem Jahr registrierten Fälle von Kinderlähmung. Weltweit ist das
Polio-Virus fast ausgerottet.

UNICEF verstärkt Hilfsmaßnahmen

Mit dem heraufziehenden Winter verstärkt UNICEF seine Hilfsmaßnahmen für die Kinder in Afghanistan weiter. UNICEF befürchtet, dass über 100.000 Kinder zusätzlich die kommenden Monate nicht überleben könnten, wenn es nicht
gelingt, sie mit dem Nötigsten zu versorgen.

Von logistischen Basen in den Nachbarländern Pakistan, Iran, Turkmenistan, Tadschikistan und Usbekistan aus gehen fast täglich Transporte mit Hilfsgütern ins Land. Zur Zeit sind mehrere Konvois von Pakistan aus nach Jalabad, Faisabad und Kandahar untewegs. Von der usbekischen Stadt Termez sollen ab nächster Woche erstmals Hilfsgüter mit einer Fähre nach
Nord-Afghanistan gebracht werden.

Seit Beginn der US-Militärschläge brachten 41 UNICEF-Lastwagenkonvois
Medikamente, Decken, Kinderkleidung, Plastikplanen, Wasserkanister und
Materialien zur Wasseraufbereitung, Kochgeschirr sowie therapeutische
Zusatznahrung ins Land hinein. Es gelang, trotz der schwierigen
Arbeitsbedingungen bisher unter anderem 90.000 Plastikplanen, 55.000 Decken,
47.000 Pullover und Jacken, 100.000 Wasserkanister sowie therapeutische
Zusatznahrung für 35.000 Kinder in Afghanistan an hilfsbedürftige Familien
zu verteilen. Krankenhäuser und Gesundheitsstationen erhielten Medikamente zur Grundversorgung von 330.000 Menschen für einen Zeitraum von drei Monaten.

UNICEF Österreich ruft dringend zu Spenden für die notleidenden Kinder in
Afghanistan auf:

Spendenkonto PSK 15 16 500
Stichwort: Kinder Afghanistan

Spenden können auch über das Internet an UNICEF überwiesen werden: