Armenien: Zwei Drittel der geflüchteten Kinder sind eingeschult

Genf/Jerewan/Wien – Die Bemühungen müssen sich nun darauf konzentrieren, den Zugang zur Bildung für alle Kinder zu erweitern. Mehr als 21.000 Kinder im schulpflichtigen Alter kamen nach der Eskalation der Feindseligkeiten in ihren Gemeinden vor einem Monat in Armenien an; Eines von drei Kindern hat weiterhin keinen Zugang zu Bildung.

Zwei geflüchtete Kinder in Armenien bei ihrem ersten Schultag.
© UNICEF/UNI448186/Martirosyan

Zwei Drittel der geflüchteten Kinder in Armenien sind in den nationalen Schulsystemen eingeschrieben, einen Monat nachdem mehr als 21.000 schulpflichtige Kinder aus ihrer Heimat geflohen sind. Die Bemühungen müssen sich nun darauf konzentrieren, dem verbleibenden Drittel der Kinder, das derzeit nicht in die Schule geht, den Zugang zu ermöglichen, erklärte UNICEF heute.

Kinder, die in Armenien angekommen sind, hatten in den letzten Jahren keinen kontinuierlichen Zugang zu hochwertiger Bildung, weshalb ein integratives Schulsystem, das Nachholunterricht und maßgeschneiderte Unterstützung bietet, von entscheidender Bedeutung ist.

Schulen sind mehr als nur Orte des Lernens. Das gilt besonders in Zeiten von Vertreibung und Unsicherheit. Der Zugang zu Bildung bietet Flüchtlingskindern die Struktur und Unterstützung, die sie brauchen, um ihre Erfahrungen zu verarbeiten. Schulen bieten den Kindern auch Ernährungs- und psychologische Betreuung, Sozialisation und vieles mehr, um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu fördern", sagte Christine Weigand, UNICEF-Vertreterin in Armenien. „Es muss in die Verbesserung des Zugangs zum Schulunterricht für jedes dritte Flüchtlingskind investiert werden, das keine Schule besucht, und es muss sichergestellt werden, dass die Schulen für alle Kinder offen sind."

UNICEF arbeitet vor Ort mit der armenischen Regierung und anderen Partnern zusammen, um geflüchteten Kindern den Zugang zu der Betreuung und Unterstützung zu ermöglichen, die sie benötigen. Gemeinsam mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Sport ermittelt UNICEF die Bedürfnisse und Lücken im derzeitigen Bildungssystem. Dazu gehört auch die Identifizierung von Bereichen, die gestärkt und erweitert werden müssen, um eine effektive Integration aller Flüchtlingskinder zu unterstützen.

UNICEF stellt Bildungspakete zur Verfügung, darunter auch „Schulen in der Kiste“ und Pakete für die frühkindliche Entwicklung. Darüber hinaus verteilen UNICEF und seine Partner eine erste Lieferung von Schultaschen mit Schreibmaterial für 1.000 Kinder. Die Beschaffung weiterer Schulranzen für den zusätzlichen Bedarf von weiteren 2.000 Kindern ist im Gange. UNICEF bereitet sich auch darauf vor, die Lernräume in den Schulen und Vorschulen im ganzen Land zu erweitern.

Bisher hat UNICEF bis zu 10.000 Flüchtlingskindern und ihren Betreuer:innen psychologische und psychosoziale Hilfe sowie Unterstützung in den Bereichen Gesundheit und Ernährung angeboten. UNICEF und seine Partner haben außerdem mehr als 1.000 Kinder und Betreuer:innen mit Kinderschutzmaßnahmen und über 3.000 mit psychologischer Erstversorgung unterstützt.

UNICEF bittet um 12,6 Millionen US-Dollar, um in den ersten sechs Monaten wichtige Leistungen in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Kinderschutz, Ernährung sowie Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene zu erbringen.

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