Blog: Klimawandel kindgerecht erklärt – Aber wie? 4 Tipps, wie Sie mit Kindern über den Klimawandel sprechen können.

In unserem Blog finden Sie praktische Tipps, wie der Klimawandel einfach erklärt werden kann. Wenn Kinder verstehen, was Klimawandel ist, und warum Umweltschutz auch Klimaschutz ist, können wir gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft sorgen.

In unserer täglichen Arbeit bei UNICEF sehen wir, dass Kinder den Klimawandel ernst nehmen und verunsichert sind. Deshalb ist es wichtig, mehr Bewusstsein für die Klimakrise zu schaffen.Indem Sie den Klimawandel Kindern erklären, schaffen Sie die Grundlage für eine Generation, die aktiv zum Umweltschutz beiträgt. Aber wie kann man als Eltern und Erziehungsberechtigte den Klimawandel kindgerecht erklären?

Tipp 1: Selbst recherchieren um den Klimawandel Kindern erklären zu können

Niemand kennt alle Antworten, und das ist in Ordnung. Nutzen Sie Gespräche über den Klimawandel, um Ihr Wissen zu erweitern.

„Sich zuerst selbst klar werden: Was beschäftigt mich? Welche Gefühle und Gedanken habe ich? Und dann mit Kindern und Jugendlichen in den Diskurs treten.“  - Christoph Jünger, Geschäftsführer UNICEF Österreich

Kinder sind sensibel für die Sorgen und Ängste von Erwachsenen, daher ist es wichtig, Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln.

Egal, ob Sie den Klimawandel Kindern erklären oder wissen möchten, was Klimawandel ist und wie Umweltschutz auch Klimaschutz bedeutet: Um den Klimawandel kindgerecht zu erklären, bietet UNICEF zahlreiche Studien, Berichte und kostenlose Materialien. Diese helfen, den Klimawandel einfach zu erklären und verständlich zu machen. Auch Pädagog:innen finden bei unseren Unterrichtsmaterialien und auf der Website von The World’s Largest Lesson Informationen zum Download.

Tipp 2: Einfühlsam zuhören und die Sorgen der Kinder ernst nehmen

Es gibt kein perfektes Alter, um über den Klimawandel zu sprechen. Sobald Ihr Kind Interesse zeigt, können Sie altersgerecht darüber sprechen. Finden Sie heraus, was Ihr Kind bereits weiß, und setzen Sie dort an.

Denken Sie daran, dass solche Gespräche bei Kindern nachwirken. Kurz vor dem Schlafengehen ist daher nicht unbedingt der beste Zeitpunkt, um über den Klimawandel zu sprechen. Wählen Sie stattdessen einen sicheren und ruhigen Moment und lassen Sie Ihr Kind wissen, dass es jederzeit mit Fragen und Gedanken zu Ihnen kommen kann.

Hören Sie zu und nehmen Sie die Sorgen Ihres Kindes ernst, ohne die Lage zu beschönigen. Wenn Sie eine Antwort nicht wissen, ist das eine schöne Möglichkeit, gemeinsam zu recherchieren. Nutzen Sie kinderfreundliche Nachrichten, Videos und Grafiken, um das Thema verständlich zu machen. Dieser Comic, beispielsweise, erklärt die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele anschaulich und kindgerecht. Das 13. Ziel befasst sich mit Maßnahmen zum Klimaschutz.

Was ist der Treibhauseffekt?

„Wir Menschen verwenden sogenannte fossile Brennstoffe, wie Kohle und Öl, um Autos zu fahren, Flugzeuge zu fliegen, und Häuser zu beleuchten. Jedes Mal, wenn ein Flugzeug oder ein Auto startet, oder das Licht angeschaltet wird, werden Treibhausgase in die Atmosphäre freigesetzt. Das kannst du dir so vorstellen: Die Treibhausgase legen sich wie eine Blase um die Erde. Das ist so, wie wenn du dich mit einer Decke zudeckst - dir wird warm. So ist das auch bei der Erde, die von den Treibhausgasen zugedeckt wird. Aber das ist für die Erde schlecht. Sie braucht keine zu warme Decke. Durch die Wärme kommt es zu Wetterveränderungen mit vielen Stürmen, Überschwemmungen und Dürren. Das ist ein großes Problem. Aber viele Wissenschaftler:innen und junge Menschen arbeiten sehr hart daran, Lösungen zu finden. Und es gibt auch ganz viele Dinge, die wir selbst tun können.“

- Christoph Jünger, Geschäftsführer UNICEF Österreich

Tipp 3: Aktiv werden – gemeinsam für eine bessere Zukunft

Die Medienberichterstattung über den Klimawandel kann für Kinder oft emotionalisierend und polarisierend wirken und Ohnmacht auslösen. Beim Kreativ-Wettbewerb "Denk Dir Die Welt" drückte ein Teilnehmer seine Sorgen in einem Liedtext aus: „Es ist ihnen egal, dass die Welt untergeht. Es ist ihnen egal, dass die Welt nicht mehr lebt.“ Um diesem Gefühl entgegenzuwirken, ist es wichtig, gemeinsam aktiv zu werden.

 

Und:  Nie die Hoffnung aufzugeben, sonst hat man keine Aktionsmöglichkeit mehr.

Zeigen Sie Kindern, welche Maßnahmen Sie realistisch und gemeinsam umsetzen können: beispielsweise öfter mit dem Fahrrad fahren, weniger Fleisch essen, auf regionale und saisonale Lebensmittel achten, Müll trennen und die Natur erforschen.

Ein Waldspaziergang macht nicht nur Spaß, sondern stärkt auch das Bewusstsein für den Naturschutz!

Tipp 4: Partizipation stärken und sich für seine die eigenen Rechte einsetzen

Greta Thunberg hat es vorgemacht. Mittlerweile setzen sich Jugendliche weltweit für den Klimaschutz ein. Teilen Sie diese Geschichten mit Ihrem Kind, um das Gefühl zu vermitteln, dass sie nicht allein sind und etwas bewirken können.

Kinder haben ein Recht auf Mitbestimmung.

Ermutigen Sie Ihr Kind sich zu engagieren, zum Beispiel durch Briefe an lokale Politiker:innen oder die Teilnahme am Kinder- und Jugendparlament. Dabei sollte aber nicht die gesamte Verantwortung auf jungen Menschen allein liegen. Umweltschutz ist Klimaschutz: Erklären Sie, dass auch Unternehmen und Regierungen ihren Beitrag leisten müssen.

 

Hier geht’s zum Interview mit unserem Geschäftsführer Christoph Jünger im Profil-Podcast „Vorsicht, heiß“ zum Thema wie man mit Kindern über den Klimawandel spricht.

Kinder weltweit sind bereits jetzt besonders betroffen von Hitzewellen, Nahrungsmittelknappheit, Krankheiten durch verschmutztes Wasser sowie die physischen und psychischen Folgen von Unwetterkatastrophen. Als besonders gefährdet vom Klimawandel gelten Kinder im globalen Süden. Aber auch in Europa nehmen die Gefahren zu.

Wichtige Fakten zum Klimawandel und was UNICEF unternimmt, um Kinder weltweit vor den Folgen zu schützen, finden Sie hier; vertiefende Informationen (auf Englisch) beispielsweise in diesem Report.