Blue Dot Familienzentren für Kinder und Familien auf der Flucht

Blog - Der Krieg in der Ukraine nimmt kein Ende, immer mehr Städte stehen unter Beschuss. Kinder leiden darunter am meisten. Trotz der wachsenden Herausforderungen und der eskalierenden Gewalt bleibt UNICEF vor Ort – in der Ukraine selbst sind 140 Mitarbeiter*innen im Einsatz für die Kinder und ihre Familien. UNICEF und UNHCR errichten Blue Dot Familienzentren, um Kinder und Familien auf der Flucht besser zu schützen.

Karina hat Luna am Arm und spricht mit einer Mitarbeiterin von UNICEF.
© UNICEF/UN0599787/Nicodim - Karina und ihre Tochter Luna waren in einem Blue Dot Familienzentrum in Rumänien.

Millionen Menschen hatten jedoch keine andere Wahl, als aus ihren Häusern zu fliehen und ihre Heimat zu verlassen. Angriffe auf Krankenhäuser, Wohnhäuser und wichtige Infrastruktur wie Schulen oder Wasserversorgungseinrichtungen treiben die Menschen in die Flucht. Familien, die innerhalb und außerhalb der Ukraine auf der Flucht sind, brauchen daher gerade dringend Unterstützung und Schutz.

Die Blue Dot Familienzentren bieten ihnen genau das.

Blue Dot Familienzentren schützen Mütter und Kinder auf der Flucht

Die Zentren für den Schutz von Kindern und Familien entlang der Migrationsrouten bündeln wichtige Unterstützungsdienste unter einem Logo. Dem Blauen Punkt –  Blue Dot.

Die Blue Dots versorgen Eltern, Helfer*innen und Betreuer*innen mit wertvollen Informationen und praktischer Unterstützung, um ihnen bei der Weiterreise zu helfen. Sie wurden erstmals 2015/2016 während der starken Fluchtbewegungen in Südosteuropa eingesetzt.

Für Kinder bieten die Familienzentren einen sicheren Raum, in dem sie sich ausruhen, spielen und einfach nur Kind sein können. Das ist von unglaublicher Bedeutung in einer Zeit, in der ihre Welt durch Angst und Panik abrupt auf den Kopf gestellt wurde und sie mit dem Trauma konfrontiert sind, Familie, Freund*innen und ihr vertrautes Leben zu verlassen. Bitte unterstützen Sie unsere Blue Dot Familienzentren und Kinder auf der Flucht aus der Ukraine.

UNICEF und seine Partner planen derzeit die Einrichtung von 26 Blue Dot Familienzentren in Polen, der Republik Moldau, Rumänien, Belarus, Ungarn und der Slowakei. Sie werden an strategischen Punkten entlang der Migrationsrouten eingerichtet, darunter Ein- und Ausreisepunkte an den Grenzen, Registrierungsstellen und einige städtische Zentren. Die Familienzentren werden in enger Abstimmung mit den nationalen und lokalen Behörden und in enger Zusammenarbeit mit dem UNHCR und anderen Schutzpartnern eingerichtet. Jedes dieser Zentren ist in der Lage, 3.000 bis 5.000 Menschen pro Tag mit einer Reihe von grundlegenden Dienstleistungen zu versorgen.

Polina erhält im Blue Dot Familienzentrum Wärme und Schutz

Die sechs Monate alte Polina hat am 10. März 2022 mit ihrer Mutter Yulia das Blue Dot Familienzentrum in Siret im Norden von Rumänien erreicht.

Die beiden genießen die Ruhe, um sich von ihrer Flucht zu erholen. Außerdem bietet das Familienzentrum einen Ort, um sich aufzuwärmen. Die eisigen Temperaturen können gerade für Babys und Kleinkinder eine Gefahr darstellen.

Ein weiterer besonderer Fokus liegt darauf, unbegleitete oder von ihren Eltern getrennte Kinder zu finden und ihnen zu helfen.

Gefährdete Kinder und Frauen werden unterstützt

Die Familienzentren ermöglichen es UNICEF und seinen Partnern, gefährdete Kinder und Frauen zu identifizieren und sie mit spezieller Betreuung zu erreichen. Zu den schutzbedürftigen Personen gehören Familien, alleinerziehende Mütter oder gefährdete Kinder wie unbegleitete Kinder, Kinder mit Behinderungen oder Krankheiten, Fälle von mutmaßlichem Menschenhandel und Überlebende von sexueller oder geschlechtsspezifischer Gewalt.

Blue Dot Familienzentren helfen mit einer Vielzahl an Leistungen:

Informations- und Beratungsstellen, die über verfügbare Unterstützung und Dienstleistungen informieren, vor allem via Informationstischen und -tafeln, Bildschirmen für Videovorführungen oder Tablets.

Kinderfreundliche Räume, in denen Kinder sich ausruhen und spielen können sowie psychosoziale Unterstützung durch geschultes Personal erhalten. Zusätzlich gibt es separate Räume/Aktivitäten für Kleinkinder und Jugendliche im Einklang mit humanitären Standards.

Spezielle Räume für Mütter, Babys und Kleinkinder, in denen Frauen ihre in geschützten Bereichen stillen und wickeln können. Es gibt Zugang zu sicherem Trinkwasser und Mischbehältern für Säuglingsnahrung sowie orale Rehydrationssalze.

Helfen Sie uns bitte weiterhin dabei, diese Leistungen für Kinder und ihre Familien zu ermöglichen!

Beratung und psychosoziale Unterstützung sowohl für die Kinder als auch für die Eltern und Betreuer*innen, die aufgrund ihrer Erlebnisse mit erheblichen Traumata und Stress konfrontiert sind. Psycholog*innen, Sozialarbeiter*innen und geschulte Fachkräfte stehen bereit, um Kinder zu identifizieren, die möglicherweise weitere Unterstützung benötigen.

Weitervermittlung, vor allem in Fällen von Gewalt, bei gesundheitlichen Problemen und andere Umstände, die spezielle Unterstützung erfordern.

Medizinische und psychosoziale Erste Hilfe für Kinder und Mütter.

Sichere Schlafplätze, an denen sich Menschen mit besonderen Bedürfnissen kurzzeitig ausruhen können oder an längerfristige Notunterkünfte verwiesen werden.

Dringend benötigte Hilfsgüter wie zum Beispiel Kleidung, Hygieneartikel und Decken für besonders schutzbedürftige Kinder und Frauen, einschließlich Kinder mit Behinderungen.

Sicherstellung von Schutz und Unterstützung für alle.  Jedes Blue Dot Familienzentrum verfügt über ein mobiles Team, welches Familien unterstützt, die unsere Zentren aus diversen Gründen nicht erreichen können.

Die Blue Dot Familienzentren sind mehr als nur Punkte auf der Landkarte. Sie helfen Kindern und Familien auf der Flucht dabei, möglichst sicher weiterzureisen. Gleichzeitig sind sie ein Ort, der den Menschen im hier und jetzt konkret hilft.