Burma: UNICEF-Kinderzonen bieten Kindern Schutz und Hilfe

„Es ist schrecklich, was diese Kinder durchgemacht haben“

Viele Kinder im Katastrophengebiet sind durch die Wirbelsturmkatastrophe traumatisiert, sie waren Zeugen schrecklicher Ereignisse, die tiefe seelische Wunden zurücklassen. Um diesen Kindern zu helfen richtet UNICEF spezielle Kinderzonen ein. Hier finden vor allem Kleinkinder und Kinder, die ihre Eltern verloren haben oder von ihnen getrennt wurden, Schutz und Unterstützung.

In einer solchen UNICEF-Kinderzone in Rangoon spielen die Buben gerade Fußball, kleinere Kinder beschäftigen sich mit einem Kegelspiel, Mütter lesen den Kleinsten Geschichten vor, eine Gruppe Mädchen malt und zeichnet und eine andere Gruppe singt. „Ich spiele am liebsten Fußball“, sagt der 12-jährige Saw Leh Ler Shee, der wahrscheinlich seine Eltern und seine beiden Geschwister durch die Katastrophe verloren hat. „Mir gefällt es hier: Ich mag nicht in meine Dorf zurück. Viele Leute sind gestorben und wahrscheinlich sind jetzt Geister dort.“

Kurz bevor der Wirbelsturm losbrach hatte sich Ler Shee auf den Weg zum Dorfladen gemacht, um für seine Mutter einzukaufen – aber er kam nie dort an. Wind und Regenmassen zwangen ihn dazu, in einem Nachbarhaus Zuflucht zu suchen. Doch dieses Haus wurde zerstört, Ler Shee überlebte, weil er sich zum nächsten Morgen an einem Baum festhalten konnte.

„Ich sah viele tote Körper, totes Vieh und überall lag Schutt“, erzählt der Bub mit traurigen Augen. „Ich ging zu unserem Haus, doch es war eingestürzt. Ich suchte meine Mutter, doch ich konnte sie nicht finden.“ Ler Shee marschierte dann über eine Stunde zum nächsten Dorf, wo ihn ein Boot aufnahm und ihn zu einem Lager brachte. Dort traf er seine Tante und seine Großmutter, die ihn zur UNICEF-Kinderzone brachten.

„Es ist schrecklich, was diese Kinder durchgemacht haben“, sagt Anne-Claire Dufay, UNICEF-Spezialistin für Kinderschutz in Burma. „Wenn Kinder in solchen extrem belastenden Situationen leben ist es wichtig, ihnen einen Ort zu bieten wo sie sich sicher fühlen und wo für sie gesorgt wird. So ein Ort kann ihnen helfen, Schritt für Schritt in ein normales Leben zurückzukehren und den seelischen Heilungsprozess zu beginnen.“

Kinderzonen sind sichere Ort für Kinder, wo sie mit anderen Kindern spielen, singen und malen können, weiters schaffen die Zonen Routine, Normalität und Beziehungen. Dies hilft den Kindern dabei, ihre Ängste auszudrücken, zu verstehen und zu verarbeiten. Auch Schulunterricht kann in diesen Zonen stattfinden, sie dienen weiters als Anlaufstelle für die Suche nach Familienmitgliedern der allein stehenden Kinder.

Obwohl noch niemand genau weiß, ob Ler Shee’s Eltern den Zyklon überlebt haben, gibt der Bub die Hoffnung auf ein Wieder sehen nicht auf. „Ich habe viele neue Freunde hier, aber ich vermisse meine Familie, vor allem meine Schwester. Manchmal muss ich deshalb vor dem Einschlafen weinen.“

UNICEF arbeitet seit 1950 mit 10 Büros in Burma und kann sich bei seiner Nothilfe auf ein Netzwerk erprobter Partner stützen.

UNICEF Österreich bittet weiterhin dringend um Spenden für die Kinder in Burma:

PSK 15 16 500, BLZ 60.000
Stichwort: Kinder Burma

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  • Mit 10 Euro kann UNICEF einen Baukasten voller Holzklötze, Schrauben und Räder bereitstellen: damit können die Kinder sich stundenlang beschäftigen - und ihre schwierige Situation für einige Momente vergessen.
  • Mit 53 Euro spenden Sie 150 Päckchen Erdnusspaste. Diese nahrhafte Paste versorgt mangelernährte Kinder mit allen lebenswichtigen Nährstoffen und Vitaminen.
  • Die UNICEF-Spielekiste um 220 Euro mit Bällen, Frisbees und Springseile ermöglicht es Kindern in Notunterkünften und Flüchtlingslagern, einige Stunden lang unbeschwert zu spielen.

Jeder Beitrag zählt und schützt Kinderleben. Danke!

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