Die Kinder im Libanon sind in zunehmendem Maße von Gesundheits- und Sicherheitsrisiken bedroht – einschließlich durch Wasser übertragene Krankheiten wie Cholera, Hepatitis und Durchfall -, da die anhaltenden Bombardierungen des Landes zunehmend wichtige Versorgungsleistungen, auf die Familien angewiesen sind, unterbrechen und beschädigen.
Mindestens 28 Wasserversorgungseinrichtungen wurden durch den Konflikt beschädigt, wodurch die Wasserversorgung von mehr als 360.000 Menschen, vor allem im Süden des Landes, beeinträchtigt wurde. Das wahre Ausmaß der Schäden an den Wassersystemen ist jedoch wahrscheinlich höher, da mehrere betroffene Gebiete für die technischen Teams, die die Schäden begutachten, Treibstoff liefern und wichtige Reparaturen durchführen, unzugänglich sind.
Schäden durch Bombardierung wurden auch an mehreren Schulen, mindestens 15 Krankenhäusern und 70 Zentren für die medizinische Grundversorgung und medizinische Notdienste gemeldet. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums sind derzeit sechs Krankenhäuser außer Betrieb und weitere fünf sind nur teilweise in Betrieb.
„Mit der zunehmenden Häufigkeit und Intensität der Bombardierungen im Libanon wurden umfangreiche Schäden an der lebenswichtigen Infrastruktur festgestellt und Dutzende von medizinischem Personal und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wichtiger Dienste getötet“, sagte der UNICEF-Vertreter für den Libanon, Edouard Beigbeder. „Das ist eine katastrophale Situation für jedes Kind im Libanon. Im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht müssen humanitäre Helferinnen und Helfer und wichtige Dienstleisterinnen und Dienstleister geschützt werden, die Familien und Kindern unter prekären Bedingungen lebensrettende Hilfe leisten, und die zivile Infrastruktur muss geschützt werden. Die Kinder leiden, während die Welt zusieht, wie diese Gesetze eklatant missachtet werden."
Während der Zugang zu Dienstleistungen erschwert wird, steigt der Bedarf der Familien rapide an. Humanitäre Organisationen schätzen, dass eine Million Menschen Zugang zu Gesundheits-, Wasser- und Sanitärdiensten benötigen.
In Gebieten wie Beirut und Mount Lebanon haben die Gemeinden Mühe, den wachsenden Bedarf an Wasser, Unterkünften und lebenswichtigen Gütern zu decken, da immer mehr vertriebene Familien auf der Suche nach Sicherheit und Unterstützung eintreffen. Nach Regierungsangaben sind schätzungsweise 400.000 Kinder vertrieben worden.
Die Risiken für Kinder sind akut. Ohne Zugang zu sauberem Wasser sind Kinder der Gefahr ausgesetzt, sich mit durch Wasser übertragenen Krankheiten wie Cholera oder Durchfall anzustecken, die ohne angemessene Behandlung zu Dehydrierung und Tod führen können. Der erhöhte Druck und die Unterbrechung der Gesundheitsdienste verstärken diese Risiken.
Es besteht die Gefahr, dass sich andere Krankheiten unter den vertriebenen Familien ausbreiten, insbesondere in überfüllten Gebieten ohne Zugang zu Hygieneartikeln und sanitären Einrichtungen. UNICEF hat bereits Berichte über Krätze und Läuse bei Kindern in Unterkünften erhalten und ist besorgt über die Gefahr der Ausbreitung von Atemwegsinfektionen in den kommenden Wochen, wenn das Wetter kälter und feuchter wird. Tausende von Menschen leben nach wie vor auf den Straßen des Libanon, ohne angemessene Unterkunft, Bettzeug oder Kleidung.
Durch die massive Zunahme der Vertreibung und die Unterbrechung der Versorgungsleistungen besteht auch für Kinder die Gefahr, dass sie von ihren Familien getrennt werden. Seit dem 8. Oktober 2023 haben UNICEF und seine Partner 67 unbegleitete und von ihren Familien getrennte Kinder identifiziert und seither 65 dieser Kinder wieder mit ihren Familien zusammengeführt. Wenn Kinder nicht zur Schule gehen, sind sie auch einem erhöhten Risiko von Verletzungen, Missbrauch oder Kinderarbeit ausgesetzt.
UNICEF fordert alle Beteiligten auf, die Kinder vor Schaden zu bewahren und ihnen den besonderen Schutz zu gewähren, auf den sie gemäß ihren Verpflichtungen aus dem humanitären Völkerrecht und den Menschenrechten Anspruch haben.
„Vor allem brauchen die Kinder im Libanon einen Waffenstillstand“, sagte Beigbeder. „Nur so können wir sie schützen und sicherstellen, dass die Hilfe, die sie brauchen, sicher und in großem Umfang geliefert werden kann.“
UNICEF bittet weiterhin um Unterstützung der Nothilfe Nahotskonflikt.
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