UNICEF hilft Kindern im Libanon

Die Menschen im Libanon leiden seit Jahren unter Krisen und Unsicherheit. Die Explosion in der Hauptstadt Beirut im August 2020 machte Hunderttausende Menschen obdachlos und zerstörte ihren Wohnraum. Schon davor war die Wirtschaft geschwächt, danach ist sie zusammengebrochen. Die COVID-19 Pandemie verstärkte diesen Effekt weiterhin, die Preise für Essen sind um 300% gestiegen. Aber der Zusammenhalt ist groß, zum Beispiel unterstützten UNICEF Mitarbeiter die Zivilgesellschaft bei den Aufräumarbeiten.

Trotz großer Armut im Land zeichnet sich das Land durch Hilfsbereitschaft aus. Der Libanon hat bereits mehr als zwei Millionen Flüchtlinge aus Syrien und anderen Ländern aufgenommen und versorgt - das entspricht in etwa einem Viertel der Bevölkerung. Gerade diese Kinder benötigen Schulplätze und geschützte Orte, um ihre psychischen Traumata verarbeiten zu können. Die Auswirkungen auf die geistige und körperliche Gesundheit der Kinder sind enorm.


 

Zwei Explosionen haben im August 2020 die Hauptstadt Beirut erschüttert. 300.000 Menschen - darunter 150.000 Kinder- wurden obdachlos. Die Betroffenen wurden mit Nothilfeunterkünften, Lebensmittel, sanitären Anlagen und sauberem Wasser versorgt. Der Wiederaufbau von Schulen und die psychologische Betreuung von Kindern leitete die nachhaltige Hilfe ein.

Die Probleme der Menschen werden gerade in armutsgefährdeten Ländern durch Naturkatastrophen und andere Krisen weiter verschärft. UNICEF steht für zukünftige Notfälle aller Art bereit, um Kinder und ihre Familien zu schützen - mit Hilfsgütern, Notunterkünften, Medikamenten, Essen, sauberem Wasser und vielem mehr. Wir helfen vor Ort, egal ob es sich um ein Erdbeben, Konflikte oder Hungersnöte handelt.

 

Auch außerhalb von akuten Krisen versorgt UNICEF Kinder und deren Familien im Libanon mit sauberem Wasser, Impfungen und Gesundheitseinrichtungen. Die Gefahren durch COVID-19 erfordern dabei stärkere Sicherheitskonzepte.

Hunderttausende Menschen werden im Rahmen der UNICEF-Programme sowohl mit dauerhaften Gesundheits- und Hygieneeinrichtungen versorgt als auch mit Hilfsgütern wie Wasserreinigungstabletten und Hygiene-Paketen.  "Meine Kinder wurden nicht nur geimpft, sondern bekamen auch Vitamine, um einige Ernährungsmängel auszugleichen. Sie klärten uns auch über Vorsichtsmaßnahmen auf, die wir ergreifen sollten, um uns selbst und andere vor COVID-19 zu schützen", sagt beispielsweise die 40-jährige Mutter Nazira über ihre Erfahrungen mit UNICEF.

 

Die richtige und ausreichende Ernährung ist für die gesunde Entwicklung von Kindern besonders wichtig. UNICEF bietet Ernährungsberatung für Eltern und Betreuer an. Dabei wird ihnen unter anderem gezeigt, wie sie mit vorhandenen Lebensmitteln gesundes Essen zubereiten. Besonders vulnerable Gruppen bekommen Mahlzeiten geliefert. Damit werden sowohl Menschen mit gesunder Nahrung versorgt als auch Jobs für junge Erwachsene geschaffen.

Im Bedarfsfall bekommen mangelernährte Kinder Erdnusspaste als Notnahrung und Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin A. Junge Mütter werden zusätzlich für die Gefahren von Corona beim Stillen sensibilisiert. Ausgewogene und vor allem ausreichende Ernährung ist für die Kinder im Libanon, egal ob sie einheimisch oder Flüchtlinge sind, ein Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft.

 

Neben dem Wiederaufbau von Schulen nach Katastrophen wie den Explosionen in Beirut saniert UNICEF auch regelmäßig Schulgebäude in der regulären Programmarbeit. Zusätzlich werden die Einrichtungen mit Technolgien ausgestattet, die Fernlehre ermöglichen. Ein weiterer Eckpfeiler unserer Arbeit ist die Inklusion von Kindern mit unterschiedlichen Behinderungen in den Schulalltag. Die sechsjährige Fatina ist taub und konnte dank spezieller Unterstützung bereits große Fortschritte in allen Bereichen machen.

Jährlich werden unzählige Kinder mit psychologischer Hilfe erreicht und es werden ihnen Möglichkeiten angeboten, um etwaigen Missbrauch sicher melden zu können. Bargeld-Spenden in der Währung des Libanon helfen dabei, die Jüngsten vor Kinderarbeit zu schützen.



Psychosoziale Hilfe für Kinder wie Hussein

"Nachdem die Explosion unser Haus getroffen hatte, rannten wir nach draußen. Mein Vater hatte Verletzungen. Meine Mutter hat meinen jüngeren Bruder getragen. Die Straßen waren voll von rennenden Menschen. Von diesem Moment an gab es keine Farbe mehr am Himmel und in ganz Karantina", erzählt der 12-jährige Hussein. "Ich habe immer gezeichnet und ausgemalt, aber ich benutze keine Farben mehr, weil durch die Explosion alle Farben in meinem Leben verschwunden sind."

Neben den physischen Bedürfnissen und der sicheren Unterbringung war die psychosoziale Gesundheit der von der Explosion in Beirut betroffenen Kinder und Jugendlichen eines der unmittelbaren Anliegen von UNICEF. Spezifische psychologische Betreuung hilft ihnen, ihre Traumata zu verarbeiten, oft brauchen sie auch einfach nur wen zum Reden.



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UNICEF News zum Libanon

Ein Vater im Jemen füttert seinen kleinen Sohn mit Spezialmilch.
Ein Bub blickt über das Panorama von Beirut.
Hussein (12) nimmt regelmäßig an den psychosozialen Sitzungen für Kinder im Stadtpark Karantina teil, so auch hier am 28. Oktober 2020. Hier, fast drei Monate nach den Explosionen in Beirut, zeigt er stolz seine neuesten Zeichnungen.