Entführung von Schüler:innen im Bundesstaat Kaduna in Nigeria

Abuja, Nigeria/Wien - Erklärung des UNICEF-Vertreters in Nigeria, Cristian Munduate

„Ich bin tief betrübt und besorgt über die Berichte über eine weitere Entführung von Schülerinnen und Schülern im Bundesstaat Kaduna. Die alarmierende Häufigkeit solcher Vorfälle im ganzen Land ist ein Zeichen für eine Krise, die ein sofortiges und entschlossenes Handeln auf allen Ebenen der Regierung und der Gesellschaft erfordert. Schulen sollen Orte des Lernens und der Entwicklung sein, nicht Orte der Angst und der Gewalt.

Diese jüngste Entführung ist, wie schon zuvor, in höchstem Maße zu verurteilen und Teil eines besorgniserregenden Trends von Angriffen auf Bildungseinrichtungen in Nigeria, insbesondere im Nordwesten, wo bewaffnete Gruppen ihre Gewalt- und Entführungspraktiken intensiviert haben. Nur einen Tag vor diesem Vorfall sprach der zuständige UN-Koordinator über die Entführung einer großen Zahl an Frauen, Mädchen und Buben durch Mitglieder einer nichtstaatlichen bewaffneten Gruppe im Bundesstaat Borno.
UNICEF drängt auf sofortige Maßnahmen, um die sichere Rückkehr der entführten Kinder und Mitarbeitenden zu gewährleisten, und fordert die Behörden auf, umfassende Maßnahmen zur Sicherung der Schulen in ganz Nigeria durchzuführen. Die Sicherheit von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften muss unbedingt gewährleistet sein, damit die Schulen ihre Rolle als sichere Orte des Lernens und der Entwicklung erfüllen können.

Unser Mitgefühl gilt den Familien der entführten Schülerinnen und Schülern sowie Mitarbeitenden, und wir stehen ihnen in dieser schweren Zeit bei. Das Recht auf Bildung ist von grundlegender Bedeutung und muss vor jeder Form von Gewalt oder Einschüchterung geschützt werden. Die Kinder in Nigeria haben es verdient, in Frieden zu lernen".

UNICEF arbeitet mit den örtlichen Behörden zusammen und bietet den betroffenen Eltern und Familien psychologische Unterstützung an. Das UN-Kinderhilfswerk ist bestrebt, mit Regierungsstellen, lokalen Gemeinschaften und verschiedenen Partnern zusammenzuarbeiten, um die grundlegenden Probleme, die zu Gewalt gegen Kinder führen, anzugehen und das Bildungsumfeld vor Bedrohungen und Gewalt zu schützen.

Jedes Kind hat es verdient, in einer friedlichen Umgebung aufzuwachsen, fernab von Bedrohungen und Unsicherheit. Leider sind wir derzeit mit einer erheblichen Verschlechterung der Sicherheit in der Gemeinschaft konfrontiert, wobei Kinder unverhältnismäßig stark unter den Folgen dieses Rückgangs der Sicherheit leiden."