Die weibliche Genitalverstümmelung ist jedoch nicht nur in afrikanischen Ländern, sondern auch in Europa vorhanden. Denn durch die weltweite Migration leben auch in Europa Frauen, deren Genitalien beschnitten wurden, und Mädchen, denen dieses grausame Ritual droht.
Ergebnissen und Analyse der Umfrage zur Genitalverstümmelung in Österreich
Weibliche Genitalverstümmelung in Österreich
Die Studie zur Verbreitung von FGM (Weibliche Genitalverstümmelung) in Österreich wurde vom Bundesministerium für Gesundheit und Frauen in Kooperation mit der Österreichischen Ärztekammer und UNICEF Österreich durchgeführt. Im Februar 2006 gingen insgesamt 1.667 Fragebögen an niedergelassene GynäkologInnen und KinderärztInnen. Im Mai wurden dann 250 Fragebögen an ÄrztInnen von Gynäkologie-/Gebär- und Kinderabteilungen in öffentlichen österreichischen Krankenhäusern versandt.
Die Studie brachte folgende Ergebnisse:
- 14 Prozent der befragten niedergelassenen GynäkologInnen oder KinderärztInnen haben bereits mindestens einmal in ihrer Ordination ein genitalverstümmeltes Mädchen oder Frau behandelt.
- Je zwei ÄrztInnen in Wien und in der Steiermark wurden schon gefragt, ob sie eine Genitalverstümmelung durchführen, 4 ÄrztInnen gaben an, von einer Genitalverstümmelung von Mädchen in Österreich gehört zu haben.
- 16 Prozent der Krankenanstalten, die den Fragebogen retourniert haben, gaben an, dass bei ihnen genitalverstümmelte Mädchen oder Frauen behandelt wurden.
- Drei Viertel der Opfer stammten aus Somalia und Äthiopien. Die Herkunft der restlichen Patientinnen war nicht bekannt.
- 79 Prozent der befragten Krankenanstalten befürworten es, das Thema „Genitalverstümmelung“ in die Curricula der medizinischen Aus- oder Weiterbildung aufzunehmen.
Weiterführende Informationen
Die gesamte Studie "Genitalverstümmelung in Österreich" zum Download
Infomaterial zum Thema Mädchen und FGM finden Sie hier