Gazastreifen: Statement zur Lage in Rafah

New York/Wien – Statement von UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell zur Situation in Rafah.

Ein Bub sitzt vor seiner Notunterkunft in Rafah.
© UNICEF/UNI501860/El Baba

„UNICEF appelliert dringend an die Parteien, von einer militärischen Eskalation im Gouvernement Rafah im Gazastreifen abzusehen, wo über 600.000 Kinder und ihre Familien vertrieben wurden, viele von ihnen mehr als einmal.

Eine Eskalation der Kämpfe in Rafah, das bereits unter der außerordentlichen Zahl von Menschen leidet, die aus anderen Teilen des Gazastreifens vertrieben wurden, würde eine weitere verheerende Wendung in einem Krieg bedeuten, der Berichten zufolge bereits über 27.000 Menschen, die meisten von ihnen Frauen und Kinder, getötet hat.

Tausende weitere Menschen könnten durch die Gewalt oder durch den Mangel an lebenswichtigen Dienstleistungen und die weitere Unterbrechung der humanitären Hilfe sterben. Die letzten verbliebenen Krankenhäuser, Notunterkünfte, Märkte und Wasserversorgungssysteme in Gaza müssen funktionsfähig bleiben. Ohne sie werden Hunger und Krankheiten in die Höhe schnellen und weitere Kinderleben fordern.

Ich appelliere an alle Konfliktparteien, sich an ihre Verpflichtungen aus dem humanitären Völkerrecht zu halten. Dazu gehört, dass sie die Zivilbevölkerung und die zivile Infrastruktur so weit wie möglich schonen, die Grundbedürfnisse der Zivilbevölkerung befriedigen und einen schnellen, sicheren und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe ermöglichen. Militäroperationen in dicht besiedelten Wohngebieten können wahllose Auswirkungen haben.

Wir brauchen einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gazastreifen und die sichere und sofortige Freilassung aller Geiseln - vor allem der Kinder - die so viel gelitten haben.

Ein humanitärer Waffenstillstand wird Leben retten. Sie wird eine Ausweitung der humanitären Hilfe ermöglichen und dazu beitragen, den Kindern, deren Leben und Zukunft auf dem Spiel steht, den besten Schutz zu bieten."

Bitte spenden Sie weiterhin für die UNICEF Nothilfe Nahostkonflikt.