Globaler Malaria-Report von UNICEF und WHO vorgestellt

Mehr Menschen als je zuvor haben Zugang zu Prävention und Behandlung. Doch noch immer sterben jeden Tag 3.000 Kinder an Malaria.<br />

Der Malaria-Report wurde heute von UNICEF und WHO präsentiert und zeigt die Fortschritte bezüglich Prävention und Behandlung von Malaria seit dem Jahr 2000 auf. Immer mehr Länder verwenden die neuesten Medikamente gegen die Krankheit und immer mehr Menschen werden mit Moskitonetzen versorgt, die mit dauerhaften Insektiziden imprägniert sind.

Malaria bleibt allerdings eine der Haupttodesursachen von Kindern – vor allem in Afrika. Malaria tötet alle 30 Sekunden ein Kind, das sind 3.000 Kinder pro Tag. Insgesamt sterben jedes Jahr etwa eine Million Menschen an Malaria, 90 Prozent der Todesfälle finden im südlichen Afrika statt. Etwa 40 Prozent der Weltbevölkerung lebt in Malariagebieten.

Die Verwendung von imprägnierten Netzen kann Todesfälle durch Malaria um etwa 30 Prozent reduzieren, daher ist die Verteilung der Netze eine Priorität von UNICEF: im Jahr 2004 kaufte u7nd verteilte UNICEF 7,3 Millionen Moskitonetze. In Afrika hat sich die Verwendung der Netze laut Report in den letzten drei Jahren verzehnfacht. So erhöhte sich zum Beispiel in Togo die Zahl der Haushalte mit imprägnierten Moskitonetzen nach einer Kampagne von 8 auf 62 Prozent.

Länder, wo frühere Behandlungsmethoden wie Chloroquine nicht mehr wirken, gehen nun neue Wege. In 42 Ländern, 23 davon in Afrika, werden nun Artemisin-Kombinationspräparate eingesetzt. Dies ist momentan die wirkungsvollste Behandlungsform der Malaria Tropica, der tödlichsten Form der Krankheit. Weitere 14 Länder stellen gerade auf Artemisin-Kombinationspräparate um.

Bis jetzt hat der Engpass an Artemisin-Kombinationspräparate alle Programme zur Reduzierung der Malariafälle eingeschränkt, dies soll sich Ende 2005 ändern. Dank den gemeinsamen Bemühungen des „Roll Back Malaria Partnerships“ soll dann ausreichend Artemisin zur Verfügung stehen.

Das Vorkommen von Malaria zu stoppen ist eines der Millenniumsziele bis zum Jahr 2015, Ziel des „Roll Back Malaria Partnerships“ bis 2010 ist die Halbierung der jährlichen Fälle. „Momentan ist Malaria die Krankheit in Afrika, die mehr Kinder tötet als jede andere“, sagte heute UNICEF-Direktorin Ann M. Veneman. „Wenn wir die Kindersterblichkeit senken wollen, müssen wir uns mehr auf den Kampf gegen Malaria konzentrieren.“

Eines der größten Hindernisse im Kampf gegen die tödliche Krankheit ist die Finanzierung. Jährlich werden laut Report 3,2 Milliarden Dollar benötigt, um Malaria wirkungsvoll in 82 Ländern zu bekämpfen. Für dieses Jahr wurden 600 Millionen Dollar bereitgestellt. UNICEF und WHO begrüßen daher die Ankündigung er Weltbank, 500 Millionen bis eine Milliarde Dollar während er nächsten 5 Jahre zur Verfügung zu stellen.