Goma: 250.000 Kinder brauchen Hilfe

Wien, 22.1.2002 - Nach der Zerstörung ihrer Heimatstadt Goma durch den verheerenden Vulkanausbruch sind mindestens 250.000 Kinder dringend auf Hilfe angewiesen. Nach mehreren Tagen ohne ausreichend Wasser und Nahrung sind viele Kinder geschwächt und für Krankheiten wie Cholera, Malaria und Durchfallerkrankungen anfällig. Sie brauchen dringend Unterkünfte, medizinische Versorgung und das Nötigste zum Überleben. UNICEF hat ein Nothilfeprogramm gestartet: Rund 30 Tonnen Hilfsgüter, darunter Decken, Wasserkanister, Plastikplanen, Zelte und Basismedikamente, werden seit dem Vulkanausbruch an die obdachlosen Familien verteilt. Ein weiterer 60-Tonnen-Transport ist auf dem Weg in die Katastrophenregion, zusätzliche Hilfslieferungen werden vorbereitet. UNICEF befürchtet, dass durch das Chaos der Zerstörung und der Flucht viele insbesondere sehr junge Kinder von ihren Eltern getrennt wurden. UNICEF betreut diese Mädchen und Buben und versucht sie möglichst schnell wieder mit ihren Familien zusammen zu bringen. Nachdem die meisten Familien wieder in ihre zerstörte Stadt zurückgekehrt sind, konzentriert sich die Hilfe inzwischen auf Goma und die unmittelbare Umgebung.

UNICEF geht angesichts des Ausmaßes der Zerstörung in Goma davon aus, dass eine Viertelmillion Kinder unter 15 Jahren - etwa die Hälfte der Bevölkerung von
rund 500.000 Menschen - dringend auf Hilfe angewiesen sind. Etwa 125.000 dieser Kinder sind noch keine fünf Jahre alt. In Abstimmung mit den Partnern in Goma sorgt UNICEF vor allem für die Versorgung der notleidenden Familien mit sauberem Trinkwasser, Medikamenten und den wichtigsten Dingen des täglichen Bedarfs.

· Medizinische Versorgung: UNICEF stellt für die notleidenden Kinder die wichtigsten Medikamente, orales Rehydratationssalz gegen das gefährliche Austrocknen bei Durchfall und Wasserreinigungstabletten bereit, um Epidemien wie die Cholera zu verhindern. Gesundheitsstationen in Goma werden mit dem wichtigsten medizinischen Bedarf und Medikamenten ausgestattet.

· Hilfe gegen den Hunger: Viele Kinder in der Katastrophenregion waren bereits vor dem Vulkanausbruch chronisch mangelernährt. UNICEF unterstützt in Goma seit längerem vier Zentren zur Versorgung der schwer mangelernährten Mädchen und Buben. Dort werden jetzt zusätzliche Kinder medizinisch betreut. Sie erhalten therapeutische Milch und hochproteinhaltige Nahrung.

· Erste Hilfe für obdachlose Familien: UNICEF stellt für zunächst 50.000 Familien mit etwa 300.000 Menschen "Notpakete" bereit. Sie enthalten Decken, Plastikfolien, Wasserkanister, imprägnierte Moskitonetze gegen die Malariagefahr und Kochutensilien.

· Unbegleitete Kinder: Gemeinsam mit seinen Partnern hat UNICEF begonnen, Kinder zu identifizieren, die durch die Katastrophe von den Eltern getrennt wurden. Während die Suche nach ihren Familien läuft, werden die Kinder medizinisch betreut und mit dem Nötigsten versorgt.

UNICEF benötigt insgesamt rund 5 Millionen US-Dollar für das Nothilfeprogramm in Goma. Für diese Soforthilfe ist UNICEF dringend auf Spenden angewiesen.

UNICEF Österreich ruft daher dringend zu Spenden für die Opfer des Vulkanausbruches auf:

Spendenkonto PSK 15 16 500
Stichwort: Vulkanausbruch

Spenden können auch über das Internet an UNICEF überwiesen werden.