Hochwasser treibt Millionen in die Flucht

Schwere Überschwemmungen in Südasien gefährden weiterhin Menschenleben und vertreiben Millionen Kinder und ihre Familien in Indien, Bangladesch und Nepal.

Ein Bericht von UNICEF-Mitarbeiter Kiran Negi aus Morigaon, Assam, Indien:

Während das Wasser um ihre Beine immer höher stieg, riss Padumi Medhi in dem Dorf Morigaon ihre Kinder aus dem Bett und rannte mit ihnen auf der Suche nach Sicherheit in die Nacht hinein. Es war stockdunkel draußen und sie wateten durch knietiefes Wasser auf der Such nach einem Stück trockenen Land. .Padumi und ihre Familie mußten fast alles in ihrem Haus zurücklassen, als sie vor den Fluten flohen. Um 3 Uhr morgens, als das Wasser um sie herum bereits bis zu ihren Hüften gestiegen war, erreichte die Familie endlich den Uferdamm.

Es gibt hunderte solcher Geschichten, denn über 10 Millionen Kinder, Frauen und Männer wurden von den Überschwemmungen im indischen Bundesstaat Assam bereits vertrieben, beinahe die Hälfte der Einwohner Assams. Die Situation ist weiterhin kritisch, da der Wasserstand des Brahamaputra weiter im gefährlichen Bereich ist. Seit Beginn der Überschwemmungen in der ersten Juliwoche wurden 88.000 Häuser zerstört und 20.000 Schulen stehen unter Wasser.

„Diese ist eine der schlimmsten Situationen seit langem hier, alle 27 Distrikte von Assam sind betroffen,“ sagte Rudolph Schwenk, Leiter von UNICEF Westbengalen und Assam. „Wir haben Lager für die Überschwemmungsopfer besucht und mit den Menschen gesprochen. Sie sind fassungslos und verstört, vor allem die Kinder.“

Immer mehr Menschen suchen Unterschlupf hinter den Uferdämmen, sie kommen auf selbstgebauten Flossen aus Bambus und Juteseilen. Hunderte Menschen waten durch das Hochwasser auf der Suche nach ein bisschen Trockenheit.

UNICEF stellte der Regierung von Assam Nahrungsmittel und Medikamente zur Verfügung. Weiters lieferte UNICEF Material zur Trinkwasseraufbereitung, Plastikplanen sowie Orales Rehydrationssalz für Kinder, die an schwerem Durchfall erkrankt sind.

UNICEF bittet dringend um Spenden für die Flutopfer:PSK 15 16 500: Flutopfer Südasien