"Hoffnung für Pengpeng" - China

„Ich habe meinen Vater gefragt, warum all die anderen Kinder zur Schule gehen und ich nicht. Papa sagte, dass ich immer krank werde. Wenn es mir besser geht, darf ich zur Schule gehen.“ Pengpeng, 10 Jahre, aus der Provinz Shanxi.

Wenn Pengpeng nicht krank ist, ist er ein fröhliches Kind und spielt.
Vor zehn Jahren wurde er bei der Geburt durch eine verseuchte Blutkonserve mit HIV angesteckt. Seine Mutter ist an AIDS verstorben. Sein Vater, sein älterer Bruder und seine Großmutter sorgen für ihn.

Das Virus hat bereits seinen Zoll auf seine Gesundheit gefordert. Aufgrund der HIV-Infektion hat Pengpeng oft Fieber, leidet an Durchfällen und Hautausschlägen. Er ist viel kleiner als andere Buben seines Alters. Sein Vater begleitet ihn regelmäßig auf der langen Zugreise zur Spezialklinik in der Stadt. Sein schlechter Gesundheitszustand verhindert, dass er die Schule besuchen kann – meistens bleibt er zu Hause und starrt in den alten Schwarzweißfernseher.

Anfang 2006 begannen Zentral- und Lokalregierung – ermöglicht durch die Unterstützung von UNICEF und anderen internationalen Organisationen – mit der Behandlung von HIV-positiven und AIDS-kranken Kindern. Gleichzeitig werden die Eltern dabei unterstützt, besser für ihre kranken Kinder zu sorgen. Dank der Medikamente (AZT) und der Unterstützung von Gemeinden und Familien haben betroffene Kinder jetzt die Chance auf ein längeres und gesünderes Leben – und die Chance, wie alle anderen Kinder auch die Schule zu besuchen.

Hintergrundinformationen
 
Insgesamt leben in China geschätzte 700 000 Menschen mit HIV, 200 000 davon sind Frauen. Die Prävalenz liegt somit bei 0,1%. Obwohl die Prävalenz allgemein sehr niedrig ist (ausgenommen einige besonders stark betroffene Regionen), ist doch die Zahl der Erkrankten hoch. 39 000 Menschen sind in China bis 2007 an AIDS verstorben.

Während sich die Verbreitung der Epidemie erfreulicher Weise verlangsamt, gibt die Tatsache, dass sich die Epidemie von Hochrisikogruppen in die allgemeine Bevölkerung ausdehnt, Anlass zur Sorge. Hauptübertragungsweg ist ungeschützter heterosexueller Geschlechtsverkehr; die Zahl der betroffenen Männer, die Sex mit Männern haben, steigt stark an. Die Zahl der Menschen, die mit HIV/AIDS leben, steigt weiter an, auch andere Übertragungswege als ungeschützter heterosexueller Geschlechtsverkehr gewinnen an Bedeutung.

Mutter-Kind-Übertragung
Fortschritte werden laufend bei der PMTCT (Verhinderung von Mutter-Kind-Übertragung) erzielt. Von 2007 bis 2009 wurde die Zahl der schwangeren Frauen, die auf HIV getestet wurden, von 1,9 auf 4 Millionen erhöht.
Dennoch ist noch viel zu tun:
Es wird geschätzt, dass von allen HIV-positiven Frauen, die 2009 ein Kind bekamen, nur 22,4% Medikamente zur PMTCT bekamen und daher 22,3% der Kinder ebenfalls infiziert wurden.