HORN VON AFRIKA: JEDER TAG ZÄHLT!

Entwicklungsarbeit der letzten 15 Jahre rettet heute Menschenleben, sagt UNICEF.<br />Doch finanzielle Unterstützung ist weiterhin dringend notwendig!<br />

ADDIS ABABA/NAIROBI/GENF/NEW YORK/WIEN, 5. Mai – UNICEF bat heute dringend Regierungen und Privatpersonen weiterhin um Spenden für die Dürreopfer am Horn von Afrika. Große finanzielle Mittel sind notwendig, um das Leben der Kinder zu retten.

"Ich bitte sowohl Privatpersonen als auch Regierungen um Spenden - und zwar jetzt," sagte Carol Bellamy, Direktorin von UNICEF. "Jede neue Hilfsaktion muß finanziert sein, bevor sie anlaufen kann, daher ist jeder Tag kritisch", sagte sie. "Je früher eine Spende eintrifft, desto größer und schneller ist die Wirkung."

Bellamy gab auch zu bedenken, daß neben Äthiopien noch fünf andere Länder von der Dürrekatastrophe betroffen sind: Djibouti, Eritrea, Kenia, Somalia und der Sudan. Jedes dieser Länder benötigt rasche internationale Hilfe. Zusätzlich zu Nahrungsmittel betonte Bellamy die Bedeutung von Trinkwasser- und Gesundheitsversorgung.

UNICEF arbeitet seit 1952 in Äthiopien. In den letzten 15 Jahren investierte UNICEF über 50 Millionen Dollar in Trinkwasser-Projekte. So entstanden über 2.000 neue Wassersysteme für eine Million Menschen. Im gleichen Zeitraum führte UNICEF Gesundheitsprogramme in der Höhe von 150 Millionen Dollar durch. Diese jahrelangen Maßnahmen retten jetzt Menschenleben.

"Diese Investitionen sind ein wichtiger Faktor, daß diese Krise keine Wiederholung der Hungersnot in den 80er Jahren ist," sagte Bellamy.

Ibrahim Jabr von UNICEF Äthiopien stimmt Carol Bellamy zu. "Unsere Arbeit in den letzten 15 Jahren trägt heute dazu bei, daß die lebensbedrohenden Auswirkungen dieser Dürre etwas gemildert werden," sagte Jabr.

Mitte der 90er Jahre finanzierte UNICEF zum Beispiel die komplette Überholung des Wassersystems in Gode. Mehrere Pumpen, ein Filtersystem und andere Verbesserungen verdoppelten die Kapazität des Systems. "Dieses Wasser ist nun wichtig für die Versorgung der zehntausenden Menschen, die nach Gode gekommen sind," sagte Jabr, der letzte Woche in der Stadt war. "Die Ernährungszentren brauchen das Wasser um die Nahrung für die Kinder zuzubereiten."

Über 3.000 mangelernährte Kinder werden in den Zentren in Gode behandelt.