Internationaler Frauentag am 8.März

Im Kongo gehören Massenvergewaltigungen zum Alltag. Anlässlich des Internationalen Frauentags macht UNICEF abermals auf die unerträgliche Situation für Mädchen und Frauen in den Konfliktregionen des Kongo aufmerksam.

Der seit nunmehr über ein Jahrzehnt tobende Konflikt zwischen der kongolesischen Regierung und Rebellengruppen trifft vor allem Frauen und Kinder. Schätzungen gehen davon aus, dass seit 1996 monatlich 40.000 Menschen gestorben sind – das sind über 1300 Todesopfer pro Tag; der Großteil davon Frauen und Mädchen. Besonders schlimm ist die exzessive Anwendung von sexueller Gewalt gegen Mädchen und Frauen. Hunderttausende Mädchen und Frauen sind bisher zum Opfer sexueller Gewalt geworden, die Hälfte davon sind Kinder.

Vergewaltigung als Kriegswaffe
Die Formen der Gewalt gegen Mädchen und Frauen nehmen immer hässlichere Gesichter an. Vergewaltigungen werden systematisch als Kriegswaffe eingesetzt, um den Feind zu demütigen und Familien auseinander zu reißen. Mädchen im Alter von 10 Jahren oder jünger werden am Heimweg von der Schule oder beim Wasserholen überfallen und vergewaltigt.

Sexuelle Gewalt hat schwerwiegende Folgen
Der inflationäre Einsatz von sexueller Gewalt gehört zum Alltag der kongolesischen Mädchen und Frauen. Massenvergewaltigungen, Verstümmelungen und Folter stehen an der Tagesordnung. 13-jährige Mädchen tragen die Kinder ihrer Peiniger aus. Frauen werden mit HIV oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten angesteckt. Die Konsequenzen reichen von körperlichen Folgeschäden wie Fisteln, anderen Verletzungen der Genitalien oder sogar dem Tod bis hin zu schweren Traumatisierungen und Schuldgefühlen. Viele Mädchen und Frauen wagen es aus Angst vor Zurückweisung und Diskriminierung nicht, über die Ereignisse zu reden, die ihnen einen Teil ihrer Würde und Integrität geraubt haben.

Täter kommen ungestraft davon
Das vorherrschende Klima der Straflosigkeit ermöglicht es den Tätern, Mädchen und Frauen weiterhin zu vergewaltigen, zu verstümmeln, zu demütigen und zu foltern, ohne dass sie zur Rechenschaft gezogen werden. Die meisten Überlebenden sehen sich gezwungen, mit dem Gedanken leben zu müssen, dass die Täter vielleicht nie gefasst werden und weiterhin Tag für Tag das Leben unzähliger Frauen zerstören. 

UNICEF hilft betroffenen Überlebenden
UNICEF kämpft gegen diese grausame und niederträchtige Form der Gewalt an, indem Überlebende medizinisch und psychologisch betreut werden und die Bevölkerung über die Konsequenzen aufgeklärt wird. UNICEF setzt sich dafür ein, dass die Straflosigkeit ein Ende findet und die Täter endlich zur Verantwortung gezogen werden. UNICEF stärkt Frauen und Mädchen in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht, sodass sie aktiv beim Wiederaufbau des Landes helfen können. Eine globale Kampagne von V-Day und UNICEF widmet sich speziell den Mädchen und Frauen, die im Kongo sexueller Gewalt ausgesetzt sind.

Weitere Informationen:

V-DAY

UNICEF im Kongo

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