Iran: 7.500 Waisenkinder brauchen Hilfe

UNICEF bringt Psychologen nach Bam und baut sanitäre Einrichtungen

Zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben von Bam brauchen vor allem
7.500 Kinder, die einen oder beide Elternteile verloren haben, Hilfe.
Ein Schwerpunkt der UNICEF-Arbeit in den kommenden drei Monaten ist die
psychologische Betreuung traumatisierter Kinder. Die Situation der
meisten Überlebenden ist noch immer verzweifelt. Viele leben in Zelten,
die sie möglichst nah an ihren zusammengestürzten Häusern aufgestellt
haben. Es fehlt an sanitären Einrichtungen. Seit dem Tag des Erdbebens
hatten viele Menschen keine Gelegenheit mehr, sich zu waschen oder zu
duschen.

Nach der ersten Notversorgung startet UNICEF jetzt die zweite Phase der
Hilfe für die Kinder im Erdbebengebiet. Für traumatisierte Kinder stellt
UNICEF 40 große Zelte bereit, in denen jeweils bis zu 30 Kinder betreut
und auch in kleinen Gruppen therapeutisch behandelt werden können. Ein
weiterer UNICEF-Hilfsflug ist gestern in Bam eingetroffen. Er brachte
u.a. Heizgeräte und 50 Kisten mit Material zur psychologischen
Betreuung, darunter einfaches Spielzeug, Malstifte und Zeichenblöcke.
Drei Experten mit langjähriger Erfahrung in der Behandlung
traumatisierter Kinder treffen am heutigen Freitag in Bam ein. Sie
werden sich gemeinsam mit iranischen Psychologen um die Fortbildung
freiwilliger iranischer Helfer kümmern und die lokalen Behörden bei der
Organisation von Therapiemöglichkeiten beraten. Auch die
Hilfsbereitschaft der Bevölkerung ist groß: allein aus dem Iran haben
sich bereits mehr als 7.000 Familien gemeldet, die bereit sind, Kinder
aufzunehmen, die bei dem Erdbeben ihre Eltern verloren haben.

Gleichzeitig kümmert sich UNICEF mit Hochdruck um die Versorgung der
Menschen mit sanitären Einrichtungen. Viele Obdachlose haben Angst,
dass Plünderer sie auch noch um ihre letzten, noch unter den Trümmern
begrabenen Habseligkeiten bringen könnten. Deshalb suchen sie nicht in
einem der Zeltlager außerhalb der Stadt Zuflucht, sondern bleiben in der
Nähe ihrer Häuser. Oft leben sieben bis acht Menschen in einem Zelt. Vor
allem für Frauen und Kinder steigt die Gefahr von Infektionskrankheiten.
Neben der Versorgung der Zeltlager plant UNICEF daher auch die
Installation von kleinen mobilen Toiletten und Waschgelegenheiten für
jeweils rund 50 Menschen in den zerstörten Stadtvierteln.
 

UNICEF bittet weiter dringend um Spenden für die Erdbebenopfer im Iran:PSK 15 16 500: Erdbeben Iran