Bericht über das 30. Kinderfilmfestival 2018 von Fanni und Lea, beide 11 Jahre:
Der Film „The Breadwinner“ hat gewonnen, weil fehlende oder vernachlässigte Kinderrechte sehr gut verdeutlicht wurden. Der Film zeigt uns das schwere Leben von Parvana, der Hauptfigur. Er zeigt uns das Leben in Afghanistan, in dem im Vergleich zu uns überhaupt ganz anders gelebt wird und wir von der Kinderjury waren der Meinung, dass wir froh sein können, hier in Europa zu leben.
Besonders folgende zehn Kinderrechte wurden in „The Breadwinner" deutlich verletzt:
1 Keine Gewalt an Kindern
In der Szene wo Parvana ihren Vater im Gefängnis besuchen will und dort von den Wärtern ausgepeitscht wird, zeigt wie die Kinder/Mädchen dort behandelt werden.
2 Schutz vor Gewalt an weiblichen Personen
Mädchen werden Strafen angedroht, wenn sie alleine auf die Straße gehen. Bestraft werden sie indem sie ausgepeitscht werden.
3 Gleichberechtigung
In Afghanistan herrscht keine Gleichberechtigung. Jedes Kind sollte gleich behandelt werden, egal wie es aussieht, welche Hobbys es hat oder wo es wohnt. Im Film wird das besonders gegenteilig dargestellt: die Männer dürfen raus und auf die Straße, während die Frauen sich nur im Notfall, verschleiert und unauffällig blicken lassen dürfen.
4 Bildung
Jedes Kind hat das Recht auf Bildung, Im Film kommt das total anders rüber. Die Jungs kriegen eine schulische Ausbildung, die Mädchen jedoch sind wie so oft benachteiligt und dürfen nicht lesen und schreiben lernen.
5 Freie Meinung
In Afghanistan herrscht der Taliban. Wer nicht derer Meinung ist, wird bestraft. Es gibt eine Szene, wo Parvanas Vater aufgrund seiner verbotenen Bücher ins Gefängnis gebracht wird. Das Recht auf freie Meinung sagt, dass jeder Mensch lesen, sagen und denken darf was er will!
6 Keine Kinderarbeit
Kinder dürfen nicht die Arbeit der Erwachsenen übernehmen, sondern sollen in die Schule gehen. Die elfjährige Parvana muss ihrem Vater auf dem Markt helfen. Später muss sie sogar ganz alleine die Ware verkaufen.
7 Recht auf Bewegungsfreiheit
Jeder Mensch hat das Recht, sich sowohl draußen als auch drinnen frei zu bewegen. Im Film ist das nicht so. Die Jungs dürfen draußen Fußball spielen, Parvana hingegen, darf nur verschleiert Wasser holen. Draußen mit anderen Kindern spielen darf sie nicht.
8 Keine Zwangsheirat
Jeder darf heiraten wann er will vor allem wen er will! Auch dieses Recht wird im Film verletzt.
Parvanas große Schwester zum Beispiel wird mit irgendeinem fremden Mann verheiratet, obwohl sie ihn gar nicht liebt. Ein anderes Beispiel betrifft Parvana als sie auf dem Markt einem Mann in Begleitung eines Mädchens begegnet. Parvana will dem Mann ihr Kleid verkaufen, damit er es dem Mädchen schenken kann, denn Parvana dachte, das Mädchen sei seine Tochter. Doch dann stellte sich heraus, dass das Mädchen seine Frau ist. In Afghanistan kommt es vor, dass vierzehnjährige Mädchen mit 45 jährigen Männern verheiratet werden.
9 Recht auf Spiel und Freizeit
Jedes Kind darf spielen. Aber Parvana muss arbeiten und Wasser holen. Im ganzen Film hält sie keine Puppe oder sonstiges Spielzeug in der Hand.
10 Recht auf Schutz im Krieg und bei der Flucht
Man darf einfach nicht in die Lage kommen, dass man von der Straße etwas aufhebt und dann ist es aus! So erging es Parvanas Bruder Sulayman. Er hob ein Ding vom Boden auf, welches er für ein Spielzeug hielt, und plötzlich explodierte es. Er war sofort tot. Das ist ganz schrecklich und furchtbar. Jedes Kind hat das Recht auf Schutz! Egal, ob in seiner Heimat oder auf der ganzen Welt!
Das 30.Internationale Kinderfilmfestival fand von 17.-25. November 2018 in Wien und der Steiermark statt. Die Kritik der Kinderjury zur Vergabe des UNICEF-Preises an den Film „The Breadwinner" können Sie hier nachlesen: https://www.kinderfilmfestival.at/filme/the-breadwinner/