Mit Keynotes von Dr. Andreas Paschon von der Universität Salzburg und Corinna Geißler, Leitung Advocacy & Kinderrechte bei UNICEF Österreich und unter Beisein von Bezirksvorsteher Markus Rumelhart, wurde die Diskussionsrunde in der VHS Mariahilf eingeleitet.
Diskutiert wurden Kinderrechte im Schulkontext, ein Thema dem sich UNICEF Österreich mit der Umsetzung der Pilotphase eines neuen UNICEF-Programms in Österreich verschrieben hat. Das UNICEF-Programm Kinderrechteschulen ist ein innovativer Ansatz, Kinderrechte in die Alltagspraxis der Schulen zu tragen, lokal zu leben und zu verankern. Es definiert die Schule nicht nur als einen Ort für Kinder, sondern als einen, an dem alle Mädchen und Buben Schule aktiv als ihren Lebensraum im Sinne der Kinderrechte mitgestalten können. Das Programm setzt bei jeder teilnehmenden Schule an den individuellen Herausforderungen an, um durch gelebte Kinderrechte das Miteinander an der Schule zu verbessern. Dadurch können Veränderungen auf vielen Ebenen bewirkt werden: Kinder und Jugendliche werden in ihrem Umfeld gestärkt, können es aktiv mitgestalten und lernen, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Auf struktureller Ebene nehmen Schulen Kinderrechte als zentralen Bestandteil in ihre Schul- und Unterrichtsentwicklung auf und schaffen damit einen guten Rahmen für eine Kultur des Respekts und Miteinanders.
Die Podiumsdiskussion „Schule für Kinder – Schule der Kinder. Wie viele Kinderrechte verträgt die Schule?", an der Dr. Andreas Paschon, Corinna Geißler, Claudia Abendroth, Schulleitung der Astrid Lindgren Volksschule, und Fr. Zehentner, selbst Mutter eines Kindes mit Behinderung und tätig in der Unterstützung der Kommunikation von Menschen mit Behinderung, teilnahmen, zeigte deutlich, dass es in Österreich einen hohen Bedarf, sowohl seitens des Schulpersonals inklusive der Schulleitung, sowie der Schüler*innen selbst gibt, Kinderrechte und insbesondere das Recht auf Bildung und Inklusion im schulischen Umfeld stärker zu fördern, um für alle Kinder einen gleichberechtigten Zugang zu Bildung und eine demokratische Partizipation besser zu ermöglichen und praktizieren zu lernen.
Fragen, ob nicht jede Schule eigentlich eine Kinderrechteschule sein müsste, wie die Evaluierung in Schulen als Instrument kindgerechter Innovation funktionieren kann und wie echte Partizipation nicht nur ein Schlagwort in Schulentwicklungsplänen, sondern ein tatsächlich gelebtes Kinderrecht sein kann, nahmen die Teilnehmer*innen und Zuhörer*innen aus der angeregten Diskussionsrunde mit, um die Rechte der Kinder in ihrem Alltag zu erkennen und voranzutreiben.
Die Wanderausstellung, die im Anschluss unter dem Beisein zwei junger Künstler*innen selbst eröffnet wurde, zeigt anhand von Zeichnungen, die im Rahmen des UNICEF-Kreativwettbewerbs "Denk dir die Welt" entstanden sind, welche Zukunft sich Kinder wünschen und einfordern. Die 15 bunten Bilder drücken die Vielfalt der Anliegen aus, die Kinder beschäftigen und mit denen sie eine breite Palette der Kinderrechte ansprechen. Die Zitate der Autor*innen unterstreichen die Aussagen der Zeichnungen, die von Forderungen nach Gleichberechtigung oder mehr Umweltschutz bis zu Recht auf Freizeit und Erholung oder Recht auf Familie reichen.
Die Ausstellung ist ab sofort für die nächsten drei Monaten in den Schaufenstern der Volkshochschule Mariahilf am Loquaiplatz zu besichtigen, und somit jederzeit öffentlich zugänglich. Per QR-Code sind auch weitere Infos über die für die jeweiligen Zeichnungen relevante Kinderrechte abrufbar. Ab März wird die Ausstellung an weiteren Wiener Standorten der w Volkshochschulen zu sehen sein. Die nächsten Wanderstationen sind Volkshochschule Ottakring und Volkshochschule Rudolfsheim-Fünfhaus.
Mehr Informationen dazu, wo die Werke besucht werden können, finden sich hier.