Konflikte und politische Instabilität entwurzelten 4,5 Mio. Kinder in 5 Ländern

So UNICEF im Rahmen der UN-Versammlung zur Flüchtlingskrise

Konflikte und politische Instabilität in 5 verschiedenen Ländern entwurzelten bereits mehr als 4,5 Millionen Kinder. So verkündet UNICEF am Abend der UN-Versammlung zur aktuellen Flüchtlingskrise.

„Herzergreifende Bilder machten die Öffentlichkeit auf die dramatischen Schicksale der Flüchtlingskinder in Europa aufmerksam, doch das Problem geht weit über Europas Grenzen hinaus.“, so Afshan Khan, Leiter der UNICEF Nothilfeprogramme. „Die Welt steht vor der größten Flüchtlingskrise seit dem 2. Weltkrieg, mit Millionen von Familien, die durch Konflikte und Verfolgung in Ländern wie Afghanistan, Somalia, Südsudan, Sudan oder Syrien zur Flucht aus Ihrer Heimat gezwungen werden.“

Seit Anfang des Jahres sind bereits mehr als eine halbe Million Menschen über das Mittelmeer nach Europa geflohen. Ungefähr ein Fünftel davon sind Kinder.

Doch während die Situation in Europa die ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht, machen sich bereits Millionen weitere Flüchtlinge auf den Weg:

  • In Syrien zwang der seit nun 5 Jahren andauernde und brutale Konflikt bereits mehr als 4 Million Menschen in Flüchtlingslagern, provisorischen Unterkünften, und überfüllten Gemeinden in Jordanien, Irak, Libanon und der Türkei Zuflucht zu suchen.
  • Aus Afghanistan, dem Land mit der zweitgrößten Anzahl von Flüchtlingen weltweit, sind bereits mehr als 2,6 Millionen Menschen geflohen.
  • In Somalia haben Konflikte, politische Instabilität und eine Hungerkrise knapp 1 Millionen Menschen – die Hälfte davon Kinder – dazu gezwungen, ihr Land zu verlassen.
  • Beinahe 666.000 Menschen flüchteten vor dem Konflikt im Sudan.
  • Um die 760.000 Menschen, davon fast zwei Drittel Kinder, flüchteten aus dem Südsudan seit dem Ausbruch des aktuellen Bürgerkriegs im Dezember 2013.

Kinder in diesen krisengeprägten Ländern sind der ständigen Gefahr ausgesetzt. Sie riskieren es entführt, verstümmelt oder rekrutiert zu werden bis hin zum Tod. Ihr langer Weg zur Sicherheit ist dennoch voller Gefahren. Egal ob bei der Flucht über das Meer oder über Land, diese Kinder sind oft von der Gnade der Schmuggler abhängig und tragen die sowohl physische als auch psychische Last von Krieg, Vertreibung und Feindseligkeiten ständig mit sich.

Millionen von Kindern, die von Migration und Vertreibung betroffen sind, benötigen umfassende, gemeinschaftliche und nachhaltige Hilfe!

UNICEF bleibt der lebenswichtigen Unterstützung der Kinder auf der Suche nach Sicherheit und in ihren Heimatländern verpflichted:

  • In Syrien hilft UNICEF zum Beispiel mit der Versorgung von Wasser und Sanitäranlagen, sorgt dafür, dass Kinder weiterhin zur Schule gehen und führt Impfkampagnen durch.
  • Entlang der Route nach Europa hat UNICEF bereits kinderfreundliche Zonen und setzt sich weiterhin dafür ein, dass die Gastgeberländer dem Kindeswohl Vorrang geben.
  • In Entwicklungsländern, die nicht von Konflikten betroffen sind, unterstützt UNICEF Programme um den zugrundeliegenden Ursachen von Armut und mangelnden Chancen entgegenzuwirken.

 

Hinweis:

Am 30. September lässt UNICEF von der Flüchtlingskrise betroffene Kinder auf Twitter zu Wort kommen. Folgen Sie @UNICEF ab 14:00 Uhr um die Geschichten von syrischen Flüchtlingskindern zu lesen, die nun in Österreich, Jordanien und der Türkei leben.