Krise in Afghanistan: UNICEF startet Hilfsflüge

UNICEF bereitet umfangreiche Hilfsmaßnahmen für Flüchtlinge in Afghanistan und seinen Nachbarländern vor.

Am Samstag startet der erste von sechs geplanten Flügen mit 33 Tonnen Hilfsgütern vom zentralen UNICEF-Versorgungszentrum in Kopenhagen. Ziel dieses Fluges ist die turkmenische Hauptstadt Ashgabad. Mit dem Transport im Wert von rund 280.000 Mark werden Medikamente für die medizinische Grundversorgung von 100.000 Menschen für einen Zeitraum von drei Monaten in die Krisenregion gebracht. Weiters werden Planen und Seile zum Aufbau von Notunterkünften für 2.500 Familien, 26.000 Wasserkanister, ein 5.000-Liter-Wassertank sowie Chemikalien zur Wasseraufbereitung geliefert. Die Vereinten Nationen stellen sich auf größere Flüchtlingsströme in Afghanistan sowie in Richtung der Nachbarländern Pakistan, Iran, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan ein.

In Afghanistan laufen die UNICEF-Hilfsprogramme trotz der angespannten Situation bisher weiter. 67 nationale UNICEF-Mitarbeiter an fünf Standorten versuchen insbesondere die notleidenden Kinder in den Flüchtlingslagern weiter mit dem Nötigsten zu versorgen. Über 900.000 Menschen innerhalb Afghanistans leben auf der Flucht vor Dürre und Bürgerkrieg seit Monaten in Lagern. Der Großteil sind Kinder und Frauen. UNICEF stellt Medikamente, Impfstoffe sowie technisches Gerät zur Verfügung und unterstützt die Wasserversorgung. Angesichts des bevorstehenden Winters wurden bisher für 50.000 Kinder Decken, Kleidung und Schuhe ins Land gebracht. UNICEF befürchtet allerdings, daß etwa zehnmal soviel benötigt wird. In Kabul hat UNICEF vorsorglich chirurgisches Besteck, Zelte und Plastikplanen an Krankenhäuser und Gesundheitsstationen verteilt.

Sonderbeauftragter ernannt

Die Vereinten Nationen haben in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad ein Krisenzentrum eingerichtet. UNICEF hat seinen Regionaldirektor für Südasien, Nigel Fisher, zum Sonderbeauftragten für die Koordination der Hilfe für Kinder und Frauen in der Krisenregion ernannt.