Über 5 Millionen Kinderleben könnten im Lauf der nächsten sechs Jahre gerettet werden wenn ein umfassender Plan zum Kampf gegen Lungenentzündung weltweit angewendet wird, so UNICEF und WHO. Dieser umfassende Plan – “Global Action Plan for Prevention and Control of Pneumonia (GAPP)” – wurde heute am Gobal Pneumonia Summit in New York von beiden Organisationen vorgestellt.
„Lungenentzündung ist die Haupttodesursache für Unter-Fünfjährige und tötet täglich über 4.000 Kinder“, sagte UNICEF-Direktorin Ann M. Veneman. „Wirksame Interventionen um Todesfälle durch Lungenentzündung zu reduzieren müssen häufiger angewendet werden und für gefährdete Kinder leichter verfügbar sein.“
Der Aktionsplan zielt darauf ab, das Bewusstsein für Lungenentzündung als Haupttodesursache von Kindern zu erhöhen. UNICEF und WHO bemühen sich um Unterstützung von politischen Entscheidungsträgern, Spendenorganisationen und der Zivilgesellschaft für die sofortige Implementierung des Plans.
Der Aktionsplan besteht aus drei Elementen:
Schutz der Kinder durch eine gesunde Umgebung, dazu gehören u.a. ausgewogene Ernährung, Händewaschen mit Seife, Maßnahmen gegen Untergewicht und gegen Innenluftverschmutzung.
Prävention der Infektion bei Kindern, dazu gehören u.a. Impfschutz gegen Pneumokokken, Haemophilus Influenzae (Hib), Keuchhusten und Masern, Prävention von HIV/AIDS sowie Zinkgaben für Kinder mit Durchfallerkrankungen.
Behandlung von betroffenen Kindern u.a. mit einfachen Standardrichtlinien zur Erkennung, mit Antibiotika und geeigneter Betreuung auf Gemeindeebene, in Gesundheitszentren und Spitälern.
Todesfälle durch Lungenentzündung sind eng mit Mangelernährung, Armut und unzureichenden Zugang zu Gesundheitsdiensten verbunden. Der Aktionsplan fordert daher auch die Verstärkung von Gesundheitssystemen und von Gesundheitspersonal auf Gemeindeebene.
Die Kosten für die Implementierung des Aktionsplans in 68 Ländern mit starkem Vorkommen von Lungenetzündung bis zum Jahr 2015 werden auf 39 Milliarden US-Dollar geschätzt. Die Global Task Force on Pneumonia, bestehend aus UNICEF, WHO, anderen UN-Organisationen, NGOs und akademischen Institutionen, wird ab sofort die Bemühungen für die Implementierung koordinieren.
UNICEF ist weltweit der größte Einkäufer von Impfstoffen. Im Jahr 2008 erreichten Impfstoffe von UNICEF im Wert von 633 Millionen Dollar 56 Prozent aller Kinder dieser Welt.