Monsun in Asien – mehr als fünf Mio. Kinder sind betroffen

Kathmandu/New York/Wien - Der Monsun überzieht Südasien mit extremen Regenfällen und führt zu schweren Überschwemmungen in Indien, Nepal und Bangladesch. Über 93 Kinder haben bereits aufgrund des Monsuns ihr Leben verloren und das Leben von Millionen ist gefährdet. UNICEF schätzt, dass mehr als 12 Millionen Menschen, davon etwa fünf Millionen Kinder, betroffen sind.

Zwei Kinder stehen vor ihrem Zuhause, das aufgrund schwerer Regenfälle überschwemmt wurde, Nepal
UNICEF/UN0327947/Jha

Da die Regenfälle weitergehen, arbeitet UNICEF mit lokalen Behörden und Partnern zusammen, damit Kinder in Sicherheit sind und mit der Unterstützung versorgt werden, die sie benötigen.“ so Jean Gough, UNICEF Regionaldirektorin für Südasien.
Besonders gefährdet sind Kinder und Familien in den Rohingya-Flüchtlingscamps in Bangladesch. Die meisten von ihnen leben in einfachen Hütten, die nur wenig Schutz vor Unwettern bieten und teilweise an erdrutschgefährdeten Hängen gebaut sind. Einige der rund 4.000 Familien wurden bereits an sicherere Orte umgesiedelt. Ein siebenjähriger Junge ist in Folge der Überschwemmungen ertrunken, zwei Kinder wurden verletzt.
Die Zustände in den Flüchtlingscamps und Gastgemeinden verschlechtern sich durch das brutale Wetter rasend schnell, und die Not der Menschen wird durch den erwarteten weiteren Regenfall nur noch größer werden“, sagte Alain Balandi Domsam von UNICEF Bangladesch. „Zusammen mit unseren Partnern haben wir die Verteilung von Hilfsgütern an Kinder und Familien ausgeweitet, darunter Wasserreinigungstabletten und Plastikplanen.“
Fünf von UNICEF unterstützten Lernzentren für geflüchtete Rohingya-Kinder wurden schwer beschädigt, 750 weitere haben leichte Schäden. Auch Wasserstellen und Latrinen wurden beschädigt, wodurch die Gefahr steigt, dass sich Krankheiten ausbreiten können.
Auch in vielen Regionen Nepals sind Tausende von Kindern und ihre Familien von Überschwemmungen und Erdrutschen betroffen. Bislang sind 64 Menschen ums Leben gekommen, darunter 26 Kinder. In manchen der betroffenen Gebiete sind Straßen unpassierbar und die Kommunikation ist eingeschränkt, wodurch die dort lebenden Menschen nur schwer zu erreichen sind. Kinder und Familien brauchen dringend Zugang zu Trinkwasser. Außerdem werden Notunterkünfte, Nahrungsmittel, sanitäre Einrichtungen, Medikamente und Kleidung benötigt. UNICEF ist vor Ort und stellt Hilfsgüter wie Hygienepakete, Wasserreinigungstabletten, Wasserkanister sowie Plastikplanen zur Verfügung.
Die jährliche Regenzeit dauert in Südasien in der Regel bis Oktober, so dass es in den nächsten Wochen und Monaten noch zu weiterem Starkregen, Überschwemmungen und Erdrutschen kommen kann. Die ärmsten Familien sind in dieser Situation besonders gefährdet.

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