Neuer UNICEF Bericht: „Zur Lage der Kinder in Krisengebieten 2009“

2009 benötigt UNICEF 760 Millionen Euro für Notfälle in 36 Ländern

Kriege, politische Krisen und Naturkatastrophen aber auch vergessene Krisen und Notfälle treffen die Kleinsten am härtesten. Der Bericht zeigt, was im kommenden Jahr notwendig ist, damit UNICEF den notleidenden Kinder und Frauen helfen kann. Die Hälfte der 760 Millionen Euro wird allein für die fünf weltweit größten humanitären Einsätze benötigt: Kongo, Somalia, Sudan, Simbabwe und Uganda.

„Frauen und Kinder sterben jeden Tag an Krankheiten, Armut und Hunger, aber tragischerweise bleibt ihr Tod meistens unbemerkt“, so UNICEF-Direktorin Anne Veneman.

„Ich bin gerade aus Simbabwe zurückgekehrt, wo die Wirtschaft zusammengebrochen ist und die Cholera noch nicht unter Kontrolle gebracht werden konnte“, so Veneman. „Mehr als die Hälfte der Bevölkerung wird mit Nahrung versorgt, soziale Hilfsleistungen können nicht mehr gewährleistet werden“.

In den letzten Jahrzehnten ist Anzahl und Heftigkeit der Naturkatastrophen erheblich gestiegen. Die im Bericht vorgestellten Krisengebiete stellen nur einen kleinen Teil der Länder dar, in denen UNICEF Nothilfe geleistet hat. Zwischen 2005 und 2007 hat UNICEF in 276 Notfällen in 92 Ländern geholfen. Über die Hälfte dieser Notfälle wurden durch Naturkatastrophen verursacht, jeder dritte Notfall war das Ergebnis eines Konfliktes, jeder fünfte verursacht durch eine Epidemie.

Als Grund für den steigenden Bedarf an finanziellen Mitteln – 2008 waren es noch 580 Millionen Euro – wird die Nahrungsmittelkrise genannt. Auch der Klimawandel trägt seinen Teil dazu bei. Nach Schätzungen von Experten werden in den nächsten 10 Jahren Kinder und Frauen 65% aller vom Klimawandel betroffenen Personen ausmachen. Wenn diese Prognosen stimmen, werden 175 Millionen Opfer des Klimawandels Kinder sein.  

UNICEF benötigt dringend Hilfe, u.a. in folgenden Ländern:
 

  • Gaza: über 400 Kinder sind nach neuerlichen Gefechten zwischen Israel und Palästina seit Ende Dezember 2008 ums Leben gekommen. Die überlebenden Kinder sind akut unterernährt, viele haben keinen Zugang zu sauberem Wasser und die meisten sind so schwer traumatisiert, dass sie nicht mehr essen und schlafen können. 2009 will UNICEF mit seinen Programmen in den besetzten Palästinensergebieten 1,8 Millionen Kinder erreichen.  
  • Kongo: der jahrzehntelang andauernde Konflikt hat bisher über 4 Millionen Menschen das Leben gekostet. Eines von 5 Kindern stirbt vor seinem 5.Geburtstag; die Müttersterblichkeitsrate ist eine der höchsten weltweit. Sexuelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen steht an der Tagesordnung. Kinder werden von bewaffneten Gruppierungen als Soldaten rekrutiert und zum Töten gezwungen. UNICEF will 2009 4 Millionen Menschen Hilfe zukommen lassen.
  • Simbabwe: das zuvor schon von AIDS, Armut und Hunger geprägte Land steht nach dem Choleraausbruch im August 2008 vor immensen humanitären Herausforderungen. Über 1000 Menschen sind bisher ums Leben gekommen. UNICEF will 2009 5 Millionen Menschen mit Wasser, Medikamenten und Nahrungsmitteln versorgen und sich um Bildung und Kinderschutz kümmern.

Bitte helfen Sie mit, das Überleben der notleidenden Kinder zu sichern und spenden Sie jetzt online.