Neuer UNICEF-Report: Fortschritt für Kinder – Statistische Bestandaufnahme für eine kindgerechte Welt

Trotz einiger Fortschritte fehlen fast der Hälfte der weltweit 2,2 Milliarden Kinder und Jugendlichen grundlegende Dinge zum Überleben und zur Entwicklung, wie ein Dach über dem Kopf, Zugang zu Bildung, sauberes Trinkwasser, ausreichende Nahrung und medizinische Hilfe.

Der heute im Vorfeld der Sondersitzung der Vereinten Nationen „A World Fit for Children +5“ vorgestellte UNICEF-Report Progress for Children: A World Fit for Children Statistical Review beinhaltet eine Fülle detaillierter Informationen hinsichtlich der Forschritte zur Erreichung der Millenniumsziele. „Diese Ausgabe von Progress for Children enthält umfassende Daten zu den Millenniumsentwicklungszielen“, sagte UNICEF-Direktorin Anne M. Veneman. „Doch während die Daten beachtliche Fortschritte aufzeigen bleibt noch vieles zu tun.“

Vor kurzem erst konnte UNICEF bekannt geben, dass 2006 zum ersten Mal in der Geschichte die Zahl der Todesfälle von Unter-Fünfjährigen unter 10 Millionen lag. Nun bietet der Report Progress for Children Daten zu Maßnahmen, die zur Verbesserung der Gesundheit von Kindern und zur weiteren Verringerung der Sterblichkeitsrate beitragen.

Doch auch in anderen Bereichen konnten Fortschritte erzielt werden: So gehen heute in über 60 Entwicklungsländern 90 Prozent der Kinder im Grundschulalter zur Schule!

Einige Fortschritte:

  • Die Zahl der Grundschulkinder, die nicht zur Schule gehen, konnte um 20 Prozent verringert werden – von 115 Millionen Kindern im Jahr 2002 auf 93 Millionen im Jahr 2006.
  • Die Kluft der Geschlechter im Bildungsbereich konnten zwei Drittel der Staaten bis zum Jahr 2005 schließen.
  • Zwischen 1990 und 2004 erhielten über 1,2 Millionen Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
  • Die Verwendung von imprägnierten Moskitonetzen konnte stark gesteigert werden – in manchen Ländern sogar um mehr als das Dreifache.
  • Der Zugang zu Medikamenten, die das Risiko der Mutter-Kind-Übertragung von HIV/AIDS enorm senken, konnte zwischen 2004 und 2005 von 7 auf 11 Prozent erhöht werden.
  • Im Jahr 2005 erhielten viermal so viele Kinder Vitamin A-Gaben als 1999. 
     

Neben diesen Erfolgen enthält der Report allerdings auch folgende Statistiken:

  • Obwohl der Anteil der untergewichtigen Kinder seit 1990 von 32 auf 27 Prozent gesenkt werden konnte leidet eine alarmierend hohe Zahl von Kindern - nämlich 143 Millionen - an Unterernährung. Über die Hälfte dieser Kinder lebt in Südasien.
  • Zugang zur Behandlung von Krankheiten wie Lungenentzündung und Malaria konnte nur langsam gesteigert werden. Lungenentzündung und Malaria sind für 27 Prozent der jährlichen Todesfälle von Unter-Fünfjährigen verantwortlich.
  • Noch immer sterben jedes Jahr über 500.000 Frauen an den Folgen von Schwangerschaft und Geburt. Im südlichen Afrika stehen die Chance einer Frau an den Folgen von Schwangerschaft und Geburt zu sterben 1 zu 22 – in Industriestaaten 1 zu 8.000.
  • Fehlende sanitäre Anlagen, mangelnde Hygiene und verschmutztes Trinkwasser tragen jedes Jahr zum Tod durch Durchfallerkrankungen von 1,5 Millionen Kindern bei.
  • 2006 gab es 4,3 Millionen neuer HIV-Infektionen – 40 Prozent davon betrafen junge Menschen. Und gerade dieser Zielgruppe mangelt es noch immer an Wissen über HIV und Prävention.

Täglich sterben etwa 26.500 Kinder. An Hunger und Krankheiten wie Masern und Durchfall. UNICEF Österreich schnürt für die diesjährige Weihnachtsaktion Überlebenspakete: Impfschutz, Medikamente und Nahrung. Bitte helfen Sie mit und schenken Sie zu Weihnachten Überleben!

  • Spendenkonto: PSK 15 16 500, BLZ 60.000, Stichwort: Überleben
  • Online Spenden
  • Spendentelefon (powered by Telequest): 0901-505600/ 5.- Euro pro Anruf. Wer mehr spenden möchte, ruft einfach öfters an!
     

Der Report wird im Vorfeld der Sondersitzung der Vereinten Nationen „A World Fit for Children +5“ vorgestellt. Fünf Jahre nach dem Weltkindergipfel im Mai 2002 ziehen Kinder gemeinsam mit Regierungen Bilanz zur Lage der Kinder. In einer Plenarsitzung der UN diskutieren hochrangige Regierungsvertreter am 11. und 12. Dezember mit Kindern und Jugendlichen aus der ganzen Welt über Fortschritte und Herausforderungen. Auf dem Weltkindergipfel 2002 verabschiedeten seinerzeit mehr als 180 Länder einen weltweiten Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der Lage der Kinder. Dazu gehörten Maßnahmen im Bereich Gesundheit, Schulbildung, Kinderschutz und der Kampf gegen HIV/AIDS.

Report Progress for Children: A World Fit for Children Statistical Review zum Download

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