Neuer UNICEF-Report: Jedes Jahr werden 27 Millionen Kinder nicht geimpft

Ein neuer UNICEF-Report Fortschritt für Kinder – Impfschutz (Progress for Children – Immunization) weist auf gravierende Mängel im Bereich Impfschutz für Kinder hin.

Jedes Jahr werden etwa 130 Millionen Babys geboren, davon werden 27 Millionen nicht geimpft.

Etwa 10,5 Millionen Kinder unter 5 Jahren sterben jedes Jahr. Zwei Drittel dieser Todesfälle sind vermeidbar, darunter 1,4 Millionen durch Impfungen. Für diese 1,4 Millionen toten Kinder sind die Haupttodesursachen Masern, Haemophilus Influenza Typ B, Keuchhusten und neonataler Tetanus. Gegen diese Krankheiten gibt es wirksamen und kostengünstigen Impfschutz.

Im Jahr 2002 setzte sich die Internationale Gemeinschaft das Ziel, bis zum Jahr 2010 mindestens 90 Prozent aller Kinder unter einem Jahr in jedem Land zu impfen. Um diese Ziel zu erreichen, müssen viele Länder im südlichen Afrika und in Südasien ihre Anstrengungen um ein Vielfaches verstärken.

Positiv sind aber die Fortschritte zum Beispiel in Eritrea: hier konnte die Impfraten von 18 Prozent im Jahr 1990 auf 84 Prozent im Jahr 2003 erhöht werden, in Niger von 25 auf 64 Prozent und in Uganda von 52 auf 82 Prozent. Und einzelne Länder wie Tansania, Ruanda und Gambia impfen bereits 90 Prozent ihrer Kinder unter einem Jahr.

In Nigeria und der Zentralafrikanischen Republik hingegen sind zum Beispiel nur 35 Prozent der Kinder gegen Masern geimpft, in Somalia 40 und in Afghanistan 50 Prozent. Die meisten Kinder ohne Impfschutz gegen Masern leben in Indien.

„Impfschutz verhindert heute jährlich etwa 2 Millionen Todesfälle von Kindern unter 5 Jahren“, sagt UNICEF-Direktorin Anne M. Veneman bei der Vorstellung des Reports in New York. „Impfschutz ist eine der sichersten und günstigsten Interventionen die wir kennen.“

UNICEF stellt jedes Jahr die Impfstoffe für 40 Prozent der Kinder der Welt zur Verfügung. In 100 Ländern führt UNICEF gemeinsam mit Partnern, Regierungen und der Bevölkerung landesweite Impfkampagnen durch. Im Jahr 2003 unterstützte UNICEF Notfalls-Impfkampagnen für 50 Millionen Kinder in Krisenregionen wie Angola, Afghanistan, Äthiopien, Sudan und Uganda.