Nordost-Syrien: UNICEF impft Flüchtlingskinder

Köln/Wien - Trotz Ende der Waffenruhe in Nordost-Syrien impft UNICEF 230.000 Kinder unter fünf Jahren gegen Kinderlähmung und Masern.

Am 17. Okt. 2019 bekommt Baker (5) eine Polio Schluckimpfung im Al-Hol Lager, Nordost-Syrien
Am 17. Okt. 2019 bekommt Baker (5) eine Polio Schluckimpfung im Al-Hol Lager, Nordost-Syrien_UNI219061

Vor dem gestrigen Auslaufen der Waffenruhe in Nordost-Syrien ist UNICEF sehr besorgt über die Lage der Kinder in der Region und appelliert an die Konfliktparteien die Zivilbevölkerung zu schützen.

Trotz der unsicheren Situation werden mit Unterstützung von UNICEF in der Region um die syrische Stadt Al Hasakeh derzeit 230.000 Kinder unter fünf Jahren gegen Kinderlähmung und Masern geimpft.

Durch die lange Kriegszeit haben in Syrien viele Kinder keinen ausreichenden Impfschutz mehr. In überfüllten und unhygienischen Notunterkünften sowie in Flüchtlingslagern ist die Gefahr der Ansteckung mit gefährlichen Infektionskrankheiten groß. Die Kinder erhalten auch Impfschutz gegen Mumps und Röteln sowie Vitamin-A-Tabletten zur Stärkung der Abwehrkräfte.

Hunderttausende Kinder in Nordost-Syrien brauchen Hilfe

Über 80.000 Kinder sind seit der erneuten Eskalation der Gewalt am 9. Oktober mit ihren Angehörigen geflohen und brauchen dringend humanitäre Hilfe. Mehr als 11.000 Menschen, darunter die Hälfte Kinder, haben bisher im Nordirak Zuflucht gesucht. Die aktuelle Zuspitzung hat die humanitäre Lage in der Region weiter verschärft. Schon vorher hielten sich in Nordost-Syrien über 710.000 Binnenvertriebene auf.

  • UNICEF und seine Partner versorgen Familien mit sauberen Trinkwasser, verteilt Hygieneartikel und installiert sanitäre Einrichtungen. Allein in dem Camp Al Hol werden über 65.500 Menschen erreicht.
  • Mobile medizinische Teams kontrollieren den Gesundheitszustand der Kinder und schwangerer Frauen.
  • In Notunterkünften organisiert UNICEF Spiel- und Bildungsangebote und informiert Kinder, wie sie sich vor Minen und Blindgängern schützen können.
  • Vor dem heraufziehenden Winter verteilt UNICEF warme Winterkleidung und Schutz-Utensilien in Notunterkünften und Gastgemeinden.

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