Rudolf Nagiller war für UNICEF in Uganda

Der ehemalige Informationschef des ORF, Rudolf Nagiller, war eine Woche lang als UNICEF-Sonderbeauftragter für HIV/AIDS in Uganda unterwegs, um von UNICEF unterstützte HIV/AIDS-Projekte zu besichtigen. Darunter waren u.a. Betreuungseinrichtungen für Waisen, deren Eltern an AIDS gestorben sind, und eine Volksschule, die den Schwerpunkt auf Mädchenbildung legt.

Im Durchschnitt sind 7 % der ugandischen Gesamtbevölkerung mit dem tödlichen Virus infiziert. Im Westen Ugandas, wo Nagiller unterwegs war, ist die Quote höher: rund 11 % der ansässigen Bevölkerung sind betroffen. In Nachbarländern und Ländern im Süden Afrikas ist die Lage noch schlimmer. Bis über 30 % der Erwachsenen sind dort mit dem Virus infiziert. Im Vergleich dazu ist Uganda trotz seiner 7 % sogar ein Vorzeigeland. Weil die Politiker und Behörden sich dem Problem frühzeitig stellten, konnte die Ausbreitung von HIV/AIDS in den letzten Jahren in Uganda nicht zuletzt auch mit Hilfe von UNICEF eingedämmt werden.

Dennoch: „In Afrika sterben jedes Jahr Millionen Menschen am Virus, davon viele im besten Elternalter. Lange Zeit wurde zu wenig beachtet, was dies für die Kinder bedeutet: Sie werden zu Waisen, zu Aids-Waisen. Diese sind in der Regel zwar frei vom Virus, sie sind also selbst nicht krank, aber sie müssen ohne Eltern aufwachsen,“ so Rudolf Nagiller.

Die große Anzahl der AIDS-Waisen, die Unwissenheit der Bevölkerung, überforderte Betreuungsstellen und die schlechte medizinische Versorgung aufgrund von Armut stellen die Kernprobleme dar. In Kooperation mit UNICEF haben die Behörden und NGOs Aufklärungskampagnen entwickelt, um der Bevölkerung die HIV/AIDS-Problematik näher zu bringen und Prävention wie zum Beispiel die Aufklärung über den richtigen Gebrauch von Kondomen oder über die Mutter-Kind-Übertragung zu betreiben.

Außerdem unterstützt UNICEF lokale Hilfseinrichtungen, schult Personal in Selbsthilfeeinrichtungen, lässt Waisenhelfervereinen finanzielle Hilfe zukommen, die u.a. als Startkapital für eigenständiges Arbeiten eingesetzt wird.
Für diese Programme braucht UNICEF dringend Unterstützung, denn UNICEF finanziert seine Hilfe für die ärmsten Kinder ausschließlich mit freiwilligen Beiträgen.