Schulbeginn in Liberia

UNICEF startet Kampagne für 750.000 Kinder

Nach dem Krieg heißt es nun "Zurück in die Schule" für die Kinder in Liberia. UNICEF erwartet heute in Liberia hunderttausende Kinder in den Schulen, viele davon werden zum ersten Mal in ihrem Leben in einem Klassenzimmer sitzen. Bis Weihnachten sollen 750.000 Kinder wieder lernen.

UNICEF führte "Zurück in die Schule"-Kampagnen bereits erfolgreich in mehreren Ländern durch, unter anderem im Jahr 2002 in Afghanistan.

Die schwierige Situation in Teilen Liberias und die zerstörte Infrastruktur haben UNICEF dazu gezwungen, bei der landesweiten Verteilung des Schulmaterials auf ungewöhnliche Methoden zurückzugreifen. In einigen Gebieten transportierten die Lehrer Hefte und Bücher mit Schubkarren. Auch eine Flotte von Kanus war im Einsatz, um Schulmaterialien in abgelegene Dörfer zu bringen.

Im Zug der UNICEF-Kampagne "Zurück in die Schule" wurden 20.000 Lehrer ausgebildet und es wurde mit Wiederaufbau und Renovierung von 3.700 Schulen begonnen. Weiters lieferte UNICEF Planen um Schulzelte zu errichten, rund 5.000 Schulkisten mit Schulmaterial wurden bereitgestellt, weitere Kisten müssen noch im Laufe des Monats geliefert werden. Eine Schulkiste ermöglicht einem Lehrer den Unterricht von 80 Schülern und kostet 230 Euro. In der Kiste befinden sich unter anderem Schiefertafeln, Schulhefte, Stifte, Lineale und Schultaschen.

Um die Eltern zu ermutigen, ihre Kinder zur Schule zu schicken, werden die Schulen kein aSchulgeld verlangen. Die Kinder sind erstmals nicht dazu verpflichtet, Schuluniformen zu tragen. "Kinder, die nichts anderes als Krieg kennen und die zum Kämpfen gezwungen wurden, brauchen Schulbildung und eine Zukunft in ihrer Heimat", sagte UNICEF-Direktorin Carol Bellamy heute in New York.

UNICEF Österreich unterstützt die Schulkampagne und bittet um Spenden auf das PSK-Konto 15 16 500, BLZ 60.000, Stichwort "Kinder Liberia". "Schule kann den Kindern in Liberia Halt geben", sagte Dr. Gudrun Berger, Generalsekretärin von UNICEF Österreich. "Der Unterricht gibt ihnen für ein paar Stunden einen geregelten Tagesablauf zurück, ihr Leben bekommt wieder Rhythmus und Sinn. Darüber hinaus befinden sich die Kinder für ein paar Stunden in sicherer Obhut und können für eine bessere Zukunft lernen. Denn nur mit einer Grundbildung können die Kinder Liberias ihre Lebenssituation verbessern."