Schutz von Kindern vor Mädchenhandel

Jedes Jahr werden 5.000 bis 7.000 nepalesische Mädchen in Bordelle verkauft, vor allem nach Indien. Die höchsten Preise werden für Mädchen zwischen 11 und 14 Jahren bezahlt. Da bei diesen Mädchen irrtümlich ein geringeres AIDS-Risiko angenommen wird, wächst die Nachfrage. Insgesamt befinden sich zwischen 100.000 und 150.000 nepalesischer Mädchen unter 16 Jahren in indischen Bordellen, rund 20% von ihnen sind bereits
mit AIDS infiziert.
Aber auch innerhalb Nepals arbeiten tausende Mädchen als Prostituierte.

Die Gründe für diese Ausbeutung sind sehr vielfältig. Zu den wichtigsten Ursachen zählen Armut und Geringschätzung von Mädchen und Frauen. Die Bekämpfung von Mädchenhandel und Prostitution ist angesichts der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Nepal überaus schwierig. UNICEF hat ein umfassendes Programm zur Vorbeugung und zum Schutz vor sexueller Ausbeutung begonnen.

UNICEF fördert "Offene Häuser" für minderjährige Prostituierte. In diesen Zentren erhalten die Mädchen medizinische und psychologische Betreuung. Schulbesuch und Berufsausbildung, sowie Jobangebote sollen den Ausstieg aus der Prostitution ermöglichen.

Damit Hilfsmaßnahmen wirksam sind, müssen die Folgen von Mädchenhandel und Prostitution in der Bevölkerung bekanntgemacht werden. UNICEF unterstützt daher breit angelegte Aufklärungskampagnen, wie Radioprogramme, Straßentheater und Plakataktionen. Vor allem die Mädchen selbst müssen rechtzeitig aufgeklärt und gewarnt werden.

UNICEF legt vor allem Gewicht auf die Unterstützung von Familien und Gemeinden, die besonders gefährdet sind. Einkommenschaffende Maßnahmen und Kleinkredite, Alphabetisierungskurse für Erwachsene und Information über ihre Rechte und die ihrer Kinder sind langfristig wirksame Strategien zur Vorbeugung und zum Schutz vor sexueller Ausbeutung, da sie an den Ursachen des Problems ansetzen..

UNICEF hat ein Kontrollsystem entwickelt, um besonders gefährdete Regionen vor Mädchenhändlern zu schützen. Hierzu soll ein Netzwerk von Anlaufstellen in den Gemeinden aufgebaut werden. In diesen Zentren erhalten Hilfesuchende Beratung und konkrete Unterstützung, wie zum Beispiel Rechtsbeistand. Zugleich können Menschenrechtsverletzungen wie Mädchenhandel gemeldet werden. Die gesammelten Informationen werden an ein zentrales Büro weitergeleitet, das alle Fälle dokumentiert und weitere Schritte gegen kriminelle Ausbeuter veranlassen kann.

UNICEF unterstützt die nepalesische Regierung bei der Reform der nationalen Gesetzgebung, um Richtern und Polizei eine konsequente Strafverfolgung zu ermöglichen.