Somalia: Hilfe für vertriebene Familien rund um Mogadischu

Die Situation vieler Kinder und Mütter ist verzweifelt. Trotz der gefährlichen Situation führt UNICEF mit seinen Partnern lebenswichtige Nothilfe durch.

Kämpfe zwischen bewaffneten Gruppen und Regierungstruppen erschüttern weiterhin die somalische Hauptstadt Mogadischu. Über 200.000 Menschen wurden seit dem neuerlichen Aufflackern der Kämpfe Anfang Mai aus der Stadt vertrieben.

Hunderte wurden getötet und noch mehr verwundet. Familien wurden vertrieben und mussten ihr Hab und Gut zurücklassen. Behelfsmäßige Hütten unter den Bäumen am Stadtrand und entlang des so genannten Afgoye-Korridors sind nun ihr neues Zuhause.

Sahra Ahmed Dahir, 24 und alleinerziehende Mutter von sechs Kindern, lebt mit ihrer Familie nun unter einem Baum. „Ich wohne mit meinen Kindern in dieser Unterkunft, ich habe sie aus Zweigen und alten Plastikfolien gebaut“, erzählt die junge Frau. „Vertrieben zu sein ist schrecklich für mich und meine Kinder“, sagt eine andere Mutter, die 45-jährige Shino Ali. „Wir haben kein Dach über dem Kopf und keine Nahrungsmittel. Meine Kinder können nicht zur Schule gehen und es gibt kaum medizinische Versorgung.“

Gemeinsam mit Partnern verteilte UNICEF daher Hilfsgüter für rund 47.000 Menschen, darunter Plastikplanen, Decken, Wasserkanister, Seife und Moskitonetze. Die fehlende Sicherheit erschwert die Nothilfe massiv. Aber „auch unter den aktuellen schweren Umständen ist es keine Option, nicht zu reagieren“, so Maulid Warfa von UNICEF Somalia. "Neben der Verteilung von Hilfsgütern in Mogadischu arbeiten wir mit unseren Partnern daran, die Vertriebenen entlang des Afgoye-Korridors zu unterstützen – durch Prävention und Behandlung akuter Unterernährung sowie durch die Versorgung von 200.000 Menschen mit Trinkwasser.“

Der Afgoye-Korridor ist ein mit Notunterkünften dicht besiedeltes Gebiet und beherbergt bereits 400.000 Vertriebene. Täglich treffen weitere verzweifelte Menschen aus Mogadischu hier ein.

Im April 2009 gab es insgesamt durch Dürre und bewaffnete Konflikte bereits 1,2 Millionen Vertriebene im eigenen Land. Somalia gehört zu den ärmsten Ländern der Welt - eines von sechs Kleinkindern ist akut unterernährt. 43 Prozent der Bevölkerung – darunter 1,4 Millionen Kinder! – brauchen humanitäre Hilfe. UNICEF und seine Partner versorgen jeden Monat 250.000 Vertriebene mit Trinkwasser und 100.000 unterernährte Kinder mit therapeutischer Nahrung.


Jetzt online spenden