Stoppt Polio!

Ausrottung des Virus in greifbarer Nähe - Procter & Gamble unterstützt UNICEF

50 Jahre nach Einführung des ersten Impfstoffes gegen Kinderlähmung ist das hoch ansteckende Polio-Virus nur noch in wenigen Ländern der Erde heimisch. Doch aktuell gibt es Rückschläge im Kampf für die vollständige Ausrottung der Kinderlähmung. Von Nigeria aus, das heute 63 Prozent aller Polio-Fälle verzeichnet, wurde das Virus erneut in zwölf afrikanische Länder eingeschleppt. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, unterstützt jetzt auch Procter & Gamble UNICEF im Kampf gegen diese Krankheit.

„Der Sieg über die Kinderlähmung ist in greifbarer Nähe: Allein im letzten Oktober und November konnte UNICEF über 80 Millionen Kinder im südlichen Afrika mit der Schluckimpfung versorgen. UNICEF braucht weiterhin dringend Unterstützung", sagt UNICEF-Botschafter und Kinder- und Jugendbuchautor Thomas Brezina. Mit Hilfe von UNICEF werden in diesem Jahr beispielsweise allein in Nigeria mehrere Millionen Kinder an fünf nationalen Impftagen geimpft. Procter & Gamble unterstützt die Kampagne mit dem Hygieneprodukt Charmin. Für jede zwischen April und Juni 2005 in Österreich, Deutschland und der Schweiz verkaufte Packung Charmin gehen 10 Cent an das Polio Projekt von UNICEF in Nigeria. Für 10 Cent kann UNICEF eine Impfdosis zur Verfügung stellen. Zum vollständigen Impfschutz werden drei Dosen benötigt.

Polio ist außer in den afrikanischen Staaten Nigeria, Niger und Ägypten nur noch in Indien, Pakistan und Afghanistan heimisch. Die endgültige Ausrottung des Polio-Virus ist aber nur möglich, wenn es gelingt, auch alle schwer erreichbaren Kinder in ländlichen Regionen der Entwicklungsländer sowie in Kriegs- und Krisengebieten zu impfen. Nur so kann dem Virus, der außerhalb des menschlichen Körpers nicht lebensfähig ist, der „Wirt“ entzogen werden.

Der Kampf gegen das heimtückische Virus
Das Polio-Virus wird durch Tröpfchen übertragen und kann innerhalb weniger Stunden in Gehirn und Rückenmark gelangen. Die Symptome ähneln zunächst einer Grippeerkrankung. Fünf bis zehn Prozent der Infizierten erkranken an Hirnhautentzündung, bei einem Prozent kommt es zu Lähmungen, die im Extremfall tödlich sein können. Polio hat die heimtückische Eigenschaft, dass auch infizierte Menschen, bei denen die Krankheit nicht ausbricht, das Virus weiterverbreiten können.

Um die Übertragung des Virus zu stoppen, müssen möglichst alle Kinder im ersten Lebensjahr drei Dosen Polio-Impfstoff in Form einer Schluckimpfung erhalten. In den Entwicklungsländern wird dieser Impfschutz bei so genannten Nationalen Impftagen bis zum fünften Geburtstag mehrfach aufgefrischt.

Ein Land gilt dann als poliofrei, wenn drei Jahre lang kein einziger Fall mehr aufgetreten ist. Gleichzeitig muss dieses Land ein leistungsfähiges Meldesystem für auffällige Krankheitsbilder, Testlabore sowie ausreichende Impfstoffe für schnelle Auffrischungsimpfungen nachweisen, falls die Krankheit von außen eingeschleppt wird.
Weltweit erkrankten in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts jedes Jahr schätzungsweise 500.000 Kinder an Kinderlähmung. Viele starben oder trugen schwere lebenslange körperliche Behinderungen davon.

Seit 1988 wurden im Rahmen der weltweiten Polio-Kampagne von UNICEF, Weltgesundheitsorganisation, Rotary International sowie zahlreichen weiteren Partnern rund zwei Milliarden Kinder geimpft. Schätzungsweise fünf Millionen Kinder blieben so vor einer lebenslangen Behinderung bewahrt. UNICEF organisiert in den Entwicklungsländern den Aufbau einer Kühlkette, bildet Helfer aus, mobilisiert die Öffentlichkeit für „Nationale Impftage“. In Konfliktgebieten wie Somalia und dem Sudan wurden Kampfpausen ausgehandelt, in denen die Kinder geimpft wurden. UNICEF verhandelt auch mit religiösen und anderen traditionellen Führern, um die Akzeptanz der Polio-Impfungen in der Bevölkerung sicher zu stellen.