„Ich bin zutiefst besorgt über die eskalierende Gewalt gegen Kinder und Familien im sudanesischen Bundesstaat Al Jazirah. Berichte über Massenmorde, weit verbreitete sexuelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen sowie die Zerstörung von Häusern und Lebensgrundlagen sind erschütternd.
Allein in der vergangenen Woche wurden in Al Jazirah Berichten zufolge mindestens 124 Menschen getötet – darunter mindestens zehn Kinder, einige von ihnen erst zehn Jahre alt – und mindestens 43 Kinder verletzt.
Wir haben auch verheerende Berichte erhalten, dass mehrere Mädchen, einige so jung wie 13 Jahre, Opfer von Vergewaltigung und sexuellen Übergriffen wurden und dass Kinder inhaftiert wurden. Mehr als 9.000 Haushalte, darunter über 45.000 Menschen, wurden zwischen dem 20. und 27. Oktober 2024 aus ihren Häusern in Tamboul und den umliegenden Dörfern vertrieben.
Diese Gewalt ist Teil einer menschengemachten humanitären Katastrophe, die bereits Tausende von Kindern das Leben gekostet oder sie verletzt hat, mehr als 11 Millionen Menschen vertrieben und noch Millionen weitere in extreme Gefahr gebracht hat. Der Sudan ist nun Schauplatz der größten Vertreibungs- und humanitären Krise der Welt – eine Krise, die zunehmend die gesamte Region betrifft.
UNICEF fordert ein sofortiges Ende der Gewalt. Die Konfliktparteien müssen die gezielte Gewalt gegen Zivilisten und schwere Verstöße gegen Kinderrechte einstellen. Zudem müssen sie unverzüglich Kinder freilassen, die inhaftiert wurden.
Wir fordern die Konfliktparteien auch auf, das internationale humanitäre Völkerrecht zu achten, Zivilisten und zivile Einrichtungen zu schützen und sicheren, uneingeschränkten Zugang für humanitäre Helfer zu gewähren. Gegenwärtig erschweren von den Konfliktparteien auferlegte bürokratische Hürden sowie Sicherheitsbedingungen die Lieferung der lebensrettenden Hilfe, die diese Kinder und Familien so dringend benötigen.
Die Welt darf nicht tatenlos zusehen, während Sudans Kinder unsagbaren Schrecken ausgesetzt sind. Wir müssen jetzt handeln, um ihre Zukunft zu schützen und ihr Recht auf Sicherheit und Frieden zu verteidigen.“