Täglich 2.000 Kinder neu mit HIV infiziert

UNICEF: Jugendliche sind der Schlüssel im Kampf gegen AIDS

Jeden Tag infizieren sich 2.000 Kinder unter 15 Jahren mit HIV. Bei 90 Prozent der Kinder wird das Virus während der Schwangerschaft, der Geburt oder beim Stillen von der Mutter auf ihr Kind übertragen. Viele der Kinder sterben noch vor ihrem fünften Geburtstag. Zum Auftakt der heute beginnenden UN-Vollversammlung zum Thema AIDS in New York ruft UNICEF dazu auf, die Anstrengungen zur Eindämmung der Epidemie zu verstärken. Notwendig sind vor allem mehr finanzielle Mittel, um die Mutter-Kind-Übertragung zu verhindern und die Aufklärung über die Ansteckungs-wege und den möglichen Schutz zu verbessern. “Die Frage, ob wir die Jugendlichen mit unseren Aufklärungskampagnen erreichen, wird über den weiteren Verlauf der Epidemie entscheiden³, sagte UNICEF-Direktorin Carol Bellamy. Sie forderte die Weltgemeinschaft auf, dafür endlich mehr finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen.

AIDS ist vor allem für die Menschen in Afrika eine Tragödie bislang ungekannten Ausmaßes. Sie fordert mittlerweile mehr Todesopfer als Krieg und Gewalt. Schätzungsweise 28,5 Millionen Afrikaner tragen das HI-Virus in sich oder sind an AIDS erkrankt: darunter drei Millionen Neugeborene und Kleinkinder sowie Teenager. In sieben afrikanischen Staaten sind über 25 Prozent der Erwachsenen HIV-positiv. Schätzungsweise zehn Millionen Kinder im Afrika südlich der Sahara haben einen oder beide Elternteile durch AIDS verloren.

Mehr als zwei Drittel der 15-24-jährigen Mädchen im südlichen Afrika wissen bis heute nicht, wie sich vor AIDS schützen können und stecken sich deshalb häufiger und früher an als gleichaltrige Buben und Männer. In den Ländern südlich der Sahara sind heute rund 5,7 Millionen Mädchen und Frauen zwischen 15 und 24 Jahren HIV-positiv ­ gegenüber 2,8 Millionen jungen Männern in dieser Altersgruppe.

Entscheidend ist es, dass die Jugendlichen selbst in den Aufklärungskampagnen mitwirken. UNICEF unterstützt im südlichen Afrika Programme, in denen gemeinsam mit Mädchen und Buben zum Beispiel Aufklärungsbroschüren, Theaterstücke und Filmspots entwickelt werden. Außerdem werden Mädchen ermutigt, selbstbewusst die Benutzung von Kondomen einzufordern.