Tag der Bildung – Kinderrechte in alle österreichischen Lehrpläne

Wien/Kopenhagen/New York - Anlässlich des Tags der Bildung am 24. Jänner fordert UNICEF Österreich in einem Brief an das Bildungsministerium die Verankerung der Kinderrechte in allen Lehrplänen. International besteht das Ziel, in Notfällen so rasch wie möglich Kindern wieder schulische Bildung zu ermöglichen. UNICEF präsentiert dazu die neueste Innovation, das Hochleistungszelt, zur Verbesserung der Bildung in Notfällen.

Ein Mädchen schreibt in der Katarine Zrinski-Grundschule in der Gemeinde Krnjak in Karlovac in ihr Schulheft (Kroatien 2013)_UNI154615
Ein Mädchen schreibt in der Katarine Zrinski-Grundschule in der Gemeinde Krnjak in Karlovac in ihr Schulheft (Kroatien 2013)_UNI154615

Zum 30-jährigen Jubiläum der Kinderrechte sammelte UNICEF Österreich Unterstützungserklärungen, um Kinderrechte nachhaltig in allen österreichischen Lehrplänen zu verankern. Diese werden aktuell in einem Brief an das Bildungsministerium übermittelt, um das Anliegen von ExpertInnen und PraktikerInnen zu untermauern.

Überarbeitung der Lehrpläne

Die im neuen Regierungsprogramm angekündigte Überarbeitung der Lehrpläne sieht eine Fokussierung auf Kompetenzen und Persönlichkeitsentwicklung vor. Genau hier leistet Kinderrechte-Bildung einen entscheidenden Beitrag. Die gelebte Praxis der vier Grundprinzipien der UN-Kinderrechtskonvention – Diskriminierungsverbot, Partizipation, Kindeswohl sowie das Recht auf Leben und Entwicklung – bedeutet, eigene und fremde Grundbedürfnisse, wie Gesundheit, Bildung und Schutz vor Gewalt, zu erkennen und achten. Darüber hinaus wird die Auseinandersetzung mit dem eigenen Handeln, gegenseitigem Respekt und dem Zusammenleben gefördert. Das Kennen der eigenen Rechte ist außerdem notwendig, um selbstverantwortliche Persönlichkeiten zu entwickeln und andere dabei unterstützen zu können, ihre Rechte in Anspruch zu nehmen.

Kinderrechte sind spezifizierte und eigens festgehaltene Menschenrechte für alle Personen im Alter von null bis 18 Jahre. Dieses einzigartige und am meisten ratifizierte Menschenrechtsdokument muss 30 Jahre nach seiner Verabschiedung bei der UN-Generalversammlung nun auch in Österreich nachhaltig Eingang in die Lehrpläne aller Schulstufen finden.

UNICEF: Bildung weltweit

Weltweit sind mehr Kinder als je zuvor in der Schule und im Allgemeinen besuchen Mädchen und Buben diese in nahezu gleicher Zahl. Es gehen jedoch mehr als 262 Millionen Kinder weltweit nicht in die Schule. Armut, Kriege und Naturkatastrophen sind wohl die häufigsten Gründe dafür. Ein großer Schwerpunkt der Arbeit von UNICEF liegt darauf, den Zugang zu und die Qualität von Bildung zu verbessern.

Laut Zahlen aus 2017 erreichten schätzungsweise 387 Millionen Kinder im Volksschulalter und 230 Millionen Jugendliche im unteren Sekundarschulalter keine grundlegende Rechen- und Lesefähigkeiten.

2018 versorgte UNICEF 6,9 Millionen Kinder mit Schulsachen, Lernmaterialien und Schulzelten im Rahmen der Nothilfe. UNICEF liefert weiterhin Schulmaterialien und andere Hilfsgüter für diesen Bereich – vor allem in Krisengebieten und nach Katastrophen. Die Nachhaltigkeit steht allerdings im Fokus, um allen Kindern weltweit eine gute Bildung zu ermöglichen.

Bildung in Notfällen

UNICEF präsentiert die neueste Innovation zur Verbesserung der Bildung in Notfällen: Das Hochleistungszelt

Die neuen, verbesserten innovativen Mehrzweckzelte bieten eine breite Palette humanitärer Unterstützung für Kinder, die von Konflikten und Katastrophen auf der ganzen Welt betroffen sind. Sie können von Kindern, die vor Konflikten oder Naturkatastrophen fliehen, als sichere Räume, als Schulen, Gesundheitskliniken, Ernährungseinrichtungen, Verteilungspunkte und kinderfreundliche Räume genutzt werden. Die zahlreichen Zusatzfunktionen, die auf die Bedürfnisse von Kindern in Notfällen weltweit ausgerichtet sind, sind das Ergebnis eines zweijährigen Co-Kreationsprozesses mit Partnern aus der Industrie.

2013 bis 2018 beschaffte UNICEF im Durchschnitt 4.650 Mehrzweckzelte zu durchschnittlichen Gesamtkosten von 6,6 Millionen US-Dollar jährlich. Mit diesen Zelten wurden jedes Jahr Millionen von Kindern, die in Not geraten waren, unterstützt.

Das UNICEF-Hochleistungszelt umfasst eine Reihe von Verbesserungen, angepasst an den globalen Klimawandel und neue Notfallkontexte, wie z.B. für Uganda für heiße und trockene Bedingungen, die Philippinen für nasse und feuchte Bedingungen und Afghanistan für kalte:

  • Ein neues Verankerungssystem, um das Zelt in verschiedenen Bodentypen und bei extremen Wetterbedingungen gut gesichert zu halten;
  • Ein dreischichtiges Fenstersystem (Moskitonetz, transparente Folie und Vollverkleidung), um eine ideale Beleuchtung, Belüftung und Schutz zu bieten;
  • Zusatzfunktionen: Ein Solar-Kit und ein Elektro-Kit (durch ein Gitter/Generatoren), um für Beleuchtung und Sicherheit bei Nacht zu sorgen; ein harter Bodenbelag, um eine sicherere und sauberere Umgebung vor Schmutz bzw. Schlamm zu gewährleisten.

UNICEF arbeitet nun daran, die Hochleistungszelte auszubauen, um die humanitäre Hilfe weltweit zu verbessern, sodass Kinder von verbesserten humanitären Diensten profitieren werden.