Uganda: 40.000 Kinder haben jede Nacht Angst entführt zu werden

UNICEF-Direktorin Ann M. Veneman reist heute, Freitag 22. Jul. 2005, nach Uganda, um auf die Situation der Kinder im Norden des Landes aufmerksam zu machen. Hier sind Kinder in einem brutalen Krieg Zielscheibe der Rebellenbewegung.

Der Konflikt zwischen der Regierung und der „Lord´s Resistance Army“ (LRA) dauert bereits 19 Jahre. Die Rebellen greifen Dörfer an und entführen Kinder. Die Angst vor Kindesentführungen hat dazu geführt, dass viele Eltern jede Nacht ihre Kinder aus den Dörfern in die Städte zum Schlafen schicken – die so genannten „Nachtpendler“.

Die Eltern der elfjährige Vicky haben ihr befohlen, in der Stadt zu schlafen, obwohl die Kleine nicht weiß, warum. Der neunjährige Andrew wandert jede Nacht, bepackt mit einer Decke, zum Schlafen in die Stadt und kommt um sechs Uhr Früh wieder nachhause.

Aktuellen Schätzungen zufolge gibt es derzeit 40.000 Nachtpendler. Die meisten von ihnen schlafen einfach auf der Strasse. UNICEF hat es sich zur Aufgabe gemacht, für diese Kinder eine geschützte Umgebung zu schaffen.

„Wir versuchen, die Bedingungen in den Schutzzentren zu verbessern und arbeiten mit den Gemeinden daran, die kleinen Pendler auf ihrer nächtlichen Reise zu schützen. Wir stellen sicher, dass die Schutzzentren gut organisiert sind, stellen sauberes Trinkwasser bereit, richten Sanitäreinrichtungen ein und bieten Schutz“, berichtet Cornelius Williams, UNICEF Mitarbeiter im Norden Ugandas.

Auch entführte Kinder, die aus den Rebellenlagern fliehen konnten, suchen Zuflucht in den Zentren. Die meisten dieser Mädchen und Buben leiden noch immer an ihren Erfahrungen als Kindersoldaten und an den Folgen des sexuellen Missbrauchs. UNICEF hilft ihnen, wieder ein normales Leben zu führen.

Der Krieg in Norduganda hat bis jetzt 1,4 Million Menschen aus ihren Häusern vertrieben, 80 Prozent von ihnen sind Frauen und Kinder. Seit 2002 wurden fast 12.000 Kinder von den Rebellen entführt.

Die Kinder in der Kriegsregion leben in einer hoffnungslosen Umgebung. Viele haben keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung, frischem Wasser, Ausbildung oder Schutz.

„Um die Millennium Entwicklungsziele erfüllen zu können ist eine Verbesserung der Situation der Kinder in Afrika unbedingt notwendig“, sagte Ann Venemann vor Ihrer Abreise nach Afrika. „Es gibt noch sehr viel zu tun“!

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