UNICEF: 123 Millionen Kinder werden dieses Jahr weltweit nicht zur Schule gehen

In den vergangenen Tagen und Wochen haben rund um die Welt die Schulen wieder ihre Tore für den Start ins neue Schuljahr geöffnet. Doch 123 Millionen Kinder werden laut UNICEF nie in einem Klassenzimmer sitzen.

UNICEF gab bekannt, daß im südlichen Afrika 46 Millionen Kinder im schulfähigen Alter noch nie eine Schule betreten haben. Weitere 46 Millionen Kinder in Südasien teilen dieses Schicksal. In diesen beiden Regionen leben drei Viertel aller Kinder dieser Welt, die nicht zur Schule gehen.

Besonders betroffen sind die Mädchen: 66 Millionen Mädchen wird das Recht auf Bildung verwehrt, das bedeutet, daß jedes fünfte Mädchen nicht zur Schule geht. Und auch wenn sie eingeschult werden, brechen Mädchen häufiger die Schule ab oder beenden sie früher als Buben.

UNICEF hat in 25 Ländern eine Bildungskampagne gestartet, um bis zum Jahr 2005 die Benachteiligung von Mädchen beim Schulbesuch zu beenden. "Wenn Mädchen und ihre Familien zum Schulbesuch ermutigt werden und ihre Grundbildung auch abschließen können, bringt das enorme Vorteile," erklärte heute UNICEF-Direktorin Carol Bellamy. "Diese Mädchen können besser für sich und ihre Familien sorgen. Ihre Kinder sind gesünder als die von Analphabetinnen und diese Kinder werden ebenfalls zur Schule gehen. Bildung für Mädchen ist der Schlüssel für eine bessere Zukunft."

Erfolge sind möglich
Im Vorjahr führte UNICEF in Afghanistan die Kampagne: "Zurück in die Schule" durch, die größte Kampagne dieser Art in der Geschichte von UNICEF. Über 1,5 Millionen Kinder folgten dem Aufruf von UNICEF. Dieses Jahr sitzen mehr als 4,2 afghanische Kinder in 7.000 Schulen. Der Mädchenanteil wurde um 37 Prozent erhöht.

Seit Kenia im Jänner 2003 die Schulgebühren abgeschafft hat, gehen 1,3 Millionen Kinder mehr zur Grundschule. UNICEF unterstützt den Ausbau kenianischen für die vielen neuen Schülerinnen und Schülern und stellt Unterrichtsmaterial zur Verfügung.

UNICEF ist der festen Überzeugung, daß Kinder mit Schulbildung den Kreislauf aus Armut und Unwissenheit durchbrechen können. Wenn Schulen für Eltern und Kinder eine ansprechende Alternative darstellen, dann werden Schulen auch in den ärmsten Ländern der Welt zu anhaltender Entwicklung beitragen. UNICEF wird seinen jährlichen Bericht "Zur Lage der Kinder der Welt", der im Dezember vorgestellt wird, dem Thema Schulbildung widmen.

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25 bis 2005:
UNICEF hat eine Bildungskampagne in 25 Ländern gestartet, um bis zum Jahr 2005 die Benachteiligung von Mädchen beim Schulbesuch zu beenden. Ausgewählt wurden Länder, in denen entweder weniger als 40 Prozent der Mädchen zur Schule gehen, oder die Einschulungsraten bei Mädchen und Buben besonders weit auseinanderklaffen und das Risiko einer AIDS-Infektion für Heranwachsende besonders groß ist. Zu den ausgewählten Staaten gehören u.a. 15 afrikanische und vier asiatische Staaten.
Ein wichtiges Element der Kampagne ist die Ausbildung weiblicher Lehrkräfte. Weiter werden Unterrichtsstoffe und Lehrbücher dem Lebensalltag der Mädchen angepasst. Schulen werden renoviert und mit nach Geschlechtern getrennten sanitären Einrichtungen ausgestattet. Aufklärungskampagnen und Hilfsangebote sollen Eltern ermutigen, ihre Töchter zur Schule zu schicken. Gleichzeitig unterstützt UNICEF außerschulische Bildungskurse für Mädchen, die vom regulären Schulsystem nicht erreicht werden. UNICEF setzt sich bei den Regierungen in den Entwicklungsländern und den Geberländern dafür ein, mehr Mittel für Mädchenbildung zur Verfügung zu stellen.

UNICEF Österreich ruft daher unter dem Stichwort "Mädchenbildung" zu Spenden auf: PSK 15 16 500.
Danke!