UNICEF-Einsatzleiter Eric Laroche berichtet aus Kabul

Carol Bellamy kommenden Samstag in Afghanistan

Letzte Woche kehrte Eric Laroche, Büroleiter von UNICEF Afghanistan, nach Kabul zurück. "Die Kinder lächeln mich an und wollen spielen," erzählt Laroche. "Sie laufen zu mir und machen Scherze in Englisch. Überall hört man Musik. Doch es sind weniger Menschen auf den Straßen unterwegs ­ ein Zeichen für die Unsicherheit der Bewohner und Zeichen dafür, daß einige Menschen noch immer Angst haben, in die Stadt zurückzukehren."

Bei seiner Rückkehr in sein Büro in Kabul traf Eric Laroche eine Frau, die auf ihn wartete. Sie stellte sich als stellvertretende Leiterin des Frauenspitals in Kabul vor. Sie kam zu UNICEF, um Unterstützung für ihr Spital zu erhalten. UNICEF wird das Krankenhaus mit Medikamenten und medizinischer Ausrüstung ausstatten. "Von jetzt an werden wir die afghanischen Frauen aktiv in UNICEF-Programme mit einbeziehen und vor allem Frauen einstellen," erklärt Laroche.

Besonders wichtig ist für Eric Laroche der Schulbesuch der afghanischen Kinder. "Die Eltern werden nicht warten. In der Stadt Hairatan haben die Eltern schon eine Schule eröffnet. Die erste richtige Schule in diesem neuen Afghanistan. UNICEF wird dabei helfen, das Schulsystem wieder aufzubauen." Eric Laroche ist davon überzeugt, daß Schulbildung für alle Kinder der Schlüssel für eine bessere Zukunft Afghanistans ist. Bis jetzt unterstützte UNICEF unter anderem informelle Schulkurse für Mädchen, doch nun sollen alle Kinder in Afghanistan Zugang zu Schulen haben.

"Eltern, vor allem Eltern in den Städten, wollen unbedingt, daß ihre Kinder sofort zur Schule gehen, es ist unglaublich," zeigt sich Laroche beeindruckt. Hunger nach Bildung ist ein Grund für die Eltern, ihre Kinder zur Schule zu schicken, ein weiterer Grund ist der Schutz der Kinder. In der Schule sind die Kinder sicher vor Landminen, vor der Unsicherheit auf den Straßen.

Bildung für die afghanischen Kinder ist eine langfristige Investition, momentan läuft die UNICEF-Winterhilfe auf Hochtouren. Etwa 2 Millionen Kinder und 1 Million Frauen brauchen dringend Hilfe, um den Winter zu überleben. Aus diesem Grund wird UNICEF-Direktorin Carol Bellamy am Samstag nach Kabul kommen. Carol Bellamy möchte mit diesem Besuch die internationale Aufmerksamkeit auf die dringenden Bedürfnisse der Kinder und Frauen in Afghanistan lenken. Die UNICEF-Direktorin wird unter anderem Schulen und Spitäler besuchen und sich in Kabul und Islamabad an die Medien wenden. Schwerpunkte sind für Carol Bellamy: Schulbildung, vor allem für Mädchen und Schutz der Kinder vor Landminen.

UNICEF Österreich ruft dringend zu Spenden für die notleidenden Kinder in Afghanistan auf:

Spendenkonto PSK 15 16 500
Stichwort: Kinder Afghanistan

Spenden können auch über das Internet an UNICEF überwiesen werden