UNICEF fordert Ende der Gewalt im Nahen Osten

Anläßlich der Eskalation im israelisch-palästinesischen Konflikt ist UNICEF zutiefst besorgt über die Gewaltanwendung auf beiden Seiten und über die langfristigen Auswirkungen auf die Kinder.

Im Laufe der vergangenen Wochen haben Israelis und Palästinenser die jeweils andere Gemeinde terrorisiert, ohne Rücksicht auf Privathäuser, Schulen, Gesundheitszentren und andere öffentliche Einrichtungen, wo sich Kinder aufhalten. Die Auswirkung dieser Eskalation von Gewalt auf die Rechte und das Wohlergehen der Kinder ist unermeßlich und langfristig.

UNICEF fordert ein sofortiges Ende der Gewalt. Die psychologischen und sozialen Auswirkungen von bewaffneten Konflikten auf Kinder sind unermeßlich. Traumatische Erlebnisse wie Tod oder Verletzung von Familienmitgliedern oder Freunden, wie Hausdurchsuchungen, wie Razzien und Inhaftierung von Vätern und Brüdern verursachen irreparable Schäden bei Kindern und zerstören ihr Vertrauen in Erwachsene. Solche Erlebnisse erhöhen die Billigung von Gewalt als Methode der Problemlösung und verringern ihre Hoffnungen für die Zukunft. Auf so einer Basis kann kein dauerhafter Friede entstehen.

UNICEF fordert alle Parteien dazu auf, sicherzustellen, daß Kinder keine Ziele von Gewalt darstellen und unter allen Umständen geschützt werden. UNICEF fordert ein sofortiges Verbot der Verwendung von Munition gegen Kinder und ein sofortiges Verbot der Zerstörung von Privathäusern, Schulen und Gesundheitseinrichtungen.

UNICEF ist besorgt über die Ausgangssperre für palästinensische Familien, von denen viele ohne Wasser, ohne Elektrizität oder Gas und ohne ausreichende Lebensmittel in ihren Häusern sind. Kindern wird der Zugang zu Gesundheitsdiensten verwehrt, sie können weder zur Schule gehen noch an sozialen Aktivitäten teilnehmen. UNICEF fordert die Kooperation der israelischen Behörden, damit Ausgangssperren beendet werden und Frauen und Kinder wieder Zugang zu grundlegenden Diensten wie Wasser, Nahrung, Gesundheit und Schulbildung haben.

Die gegenwärtige Situation bedroht die Fähigkeit von UNICEF, anderen UN-Organisationen und internationalen Organisationen, ihr Mandat im besetzten palästinensischen Territorium auszuüben. In den letzten fünf Tagen wurde humanitären UN-Organisationen der Zugang zu betroffenen palästinensischen Gemeinden verwehrt. Dadurch wird es fast unmöglich gemacht, dringend benötigte Hilfe zu leisten. UNICEF fordert den sofortigen Zugang zu Gemeinden, die unter Ausgangsverbot und militärischen Eingriffen leiden.

UNICEF fordert beide Seiten dazu auf, innezuhalten und die tragischen Auswirkungen ihrer Aktionen auf alle Kinder in Nahost zu bedenken. Wenn die heutige Generation nicht in einer Atmosphäre der Toleranz, des Vertrauens und der Gerechtigkeit aufwachsen kann, wird es wenig Hoffnung für Stabilität in dieser Region geben. Es ist die Verantwortung der israelischen und der palästinensischen Erwachsenen, die Gewalt zu verurteilen und friedliche Lösungen zu finden, die wirkliche Hoffnung für ihre Kinder und nachfolgende Generationen darstellen.