UNICEF fordert verstärkte Solidarität mit beschnittenen Frauen und Mädchen

8. März: Internationaler Frauentag

Weit über 140 Millionen Mädchen und Frauen sind weltweit beschnitten. Die Beschneidung ist ein grausames Ritual mit lebenslangen Folgen. UNICEF setzt alles daran, die Tradition zu brechen und die Mädchen vor der schweren Körperverletzung zu schützen.

Mädchenbeschneidung ist eine Form von Gewalt, die jedes Jahr das Leben von schätzungsweise zwei Millionen neuen Opfern zwischen vier und zwölf Jahren beeinträchtigt. Durch den oftmals unter primitivsten Bedingungen durchgeführten Eingriff werden Mädchen ihrer fundamentalsten Rechte auf Gesundheit und einen unversehrten Körper beraubt.

Beschneidung verursacht starke Schmerzen und Traumata, hat fatale medizinische Konsequenzen, zerstört die Geschlechtsorgane und Körperfunktionen, und verhindert die Fähigkeit von Frauen und Mädchen eine gleichberechtigte Rolle in der Gesellschaft zu spielen.

Zum Beispiel sind in Äthiopien, Somalia, Sierra Leone und Djibouti mindesten 90 Prozent der Frauen beschnitten. Die Beschneidung gilt als Übergangsritual ins Erwachsenenleben, als rituelle Reinigung oder sie dient der gezielten Unterdrückung sexuellen Lustempfindens. UNICEF hält fest, dass die Mädchenbeschneidung eine klare Menschenrechtsverletzung darstellt, die von keiner Religion gefordert wird. Mit einer brutalen Praxis wird an einem wehrlosen Menschen, der keinerlei Einfluss haben kann, ein Organ grundlos verstümmelt. Durch die weltweite Migration ist Mädchenbeschneidung auch in Europa ein Thema, auch in Österreich.

Das tut UNICEF gegen Mädchenbeschneidung

  • Lobbyarbeit, um in den Mädchenbeschneidung praktizierenden Ländern ein Verbot der Mädchenbeschneidung zu erreichen.
  • Sensibilisierung von Entscheidungsträgern: Behörden, Dorfälteste, religiöse Führer.
  • Unterstützung für lokale Frauengruppen, die das Schweigen brechen uns sich für den Schutz der Mädchen stark machen.
  • Sensibilisierungskampagne mit lokalen Radio- und Fernsehstationen, Marionettentheater auf öffentlichen Plätzen und in Schulen.
  • Umschulung von Beschneiderinnen
  • Sammeln von Forschungsdaten



UNICEF hat sich zum Ziel gesetzt, die Mädchenbeschneidung innerhalb der nächsten zehn Jahre auszurotten. Die Schaffung einer geschützten Umgebung, in der sich Kinder gesund entwickeln können, steht im Zentrum der Arbeit von UNICEF. Die Ausrottung des brutalen Rituals ist auch wesentlich für die Erreichung der Millenniumsziele, welche die UNO am Millenniumsgipfel im Jahr 2000 formulierte: die Abschaffung der Diskriminierung von Frauen und die Verbesserung der Gesundheit von Müttern.

Mädchenbeschneidung bedeutet: die teilweise oder vollständige Entfernung der Klitoris und der kleinen Schamlippen. In manchen Gegenden werden zusätzlich die großen Schamlippen bis auf eine kleine Öffnung zugenäht – Infibulation genannt. Ohne Betäubung und unter unhygienischen Bedingungen ausgeführt, zieht die Beschneidung Infektionen nach sich, die für viele Mädchen tödlich enden. Aber auch wenn die Mädchen die Beschneidung überstehen, erleben sie ein Leben lang Schmerzen beim Harnlassen und bei der Menstruation, sowie beim Geschlechtsverkehr. Bei jeder Geburt, häufig auch vor dem Geschlechtsverkehr, muss die Frau aufgeschnitten werden – ein Eingriff der aufgrund des großen Blutverlustes lebensgefährlich ist. Man schätzt, dass die Hälfte aller geburtsbedingten Todesfälle auf Beschneidung zurückzuführen sind.

Was tut UNICEF
UNICEF hilft Kindern. In 158 Ländern weltweit. UNICEF setzt sich dafür ein, dass Kinder, insbesondere Mädchen, zur Schule gehen. Dass sie geimpft sind und gesund aufwachsen. Und dass sie vor Ausbeutung und Gewalt geschützt sind. Auch in Krisenregionen und Kriegsgebieten. UNICEF finanziert sich ausschliesslich durch freiwillige Beiträge.

Spenden werden erbeten unter:PSK 15 16 500BLZ: 60.000