UNICEF im West-Sudan: Jeder Tag zählt

Überfälle behindern weiter die Hilfe / Notpakete für Flüchtlingsfamilien

Wien, Köln, den 28. Mai 2004: UNICEF warnt davor, dass die Hilfe für Tausende Kinder im West-Sudan zu spät kommen könnte. Obwohl Hilfstransporte in die unzugängliche Region jetzt möglich sind, behindern die andauernden Überfälle durch Milizen die Versorgung der Menschen. Die meisten Kinder sind durch die Entbehrungen der Flucht und chronische Mangelernährung bereits geschwächt. Sie leiden unter Hitze, Schmutz, Wassermangel und Krankheiten wie Durchfall, Masern oder fiebriger Erkältung. Mit Einbruch der Regenzeit in nur zwei bis drei Wochen werden sich die provisorischen Lager in Schlammwüsten verwandeln. Es drohen Epidemien. Zugleich werden viele Wege zu den Flüchtlingen für Hilfstransporte unpassierbar. Schon heute dauert ein Lkw-Transport aus der Hauptstadt Khartum bis in das Krisengebiet mehrere Tage. Angesichts der gefährlichen Situation in Darfur haben viele Fahrer Angst, Hilfsgüter in das Krisengebiet zu bringen. Sie fürchten um ihr Leben und um ihre Fahrzeuge.

UNICEF hat seine Nothilfe in der Region Darfur ausgeweitet. In der Provinzstadt Nyala, in der Tausende Menschen Zuflucht gesucht haben, werden Wasserkanister, Plastikplanen und Decken verteilt. UNICEF stellt Notpakete für Familien mit Seife, zwei Wasserkanistern, zwei Schlafmatten, zwei Decken und Planen zusammen - jedes kostet knapp 15 Euro. UNICEF benötigt dringend Spenden, um die Kinder mit Trinkwasser, Zusatznahrung, Medikamenten und weiteren Hilfsgütern zu versorgen.

An den drei Standorten Nyala, El Fasher und El Geneina koordinieren jetzt 25 UNICEF-Mitarbeiter den Hilfseinsatz, weitere sind auf dem Weg ins Krisengebiet. UNICEF arbeitet mit lokalen Behörden und internationalen Organisationen zusammen, um die Hilfsgüter an Ernährungszentren für mangelernährte Kinder oder Gesundheitsstationen zu verteilen.

UNICEF bittet dringend um Spenden für die Kinder aus dem Sudan:PSK 15 16 500: Kinder Sudan