UNICEF Indien: Mobile Kliniken für die Opfer der Überschwemmungen

Der 9-jährige Pratimesh Shirke hatte Glück: Sein Zuhause in Bombay ist völlig überflutet, aber er konnte sich retten. Auf der Flucht vor den Überschwemmungen verletzte er sich an der Schläfe. Eine relativ kleine Wunde, doch die Gefahr einer Infektion ist hoch, wenn die Verletzung nicht richtig behandelt wird. Sein Vater, Sampat Shirke, verletzte sich an der Hand, als er seinen Sohn auf das Dach des Hauses hinaufzog, um ihn vor den Fluten zu retten.

Glücklich, am Leben zu sein, wurden Vater und Sohn in der in der mobilen Klinik „Ganesh Nagar“ behandelt, die von UNICEF und der Partnerorganisation SNEHA eingerichtet wurde (siehe Bild). „Die Lage ist ziemlich düster und der Ausbruch von Seuchen in diesem Ballungszentrum kann zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht ausgeschlossen werden“, sagt Dr. Baya Kishore, UNICEF-Mitarbeiter in der mobilen Klinik.

Heftige Monsunregenfälle überfluteten am 27. Juli Teile von Bombay und des Bundesstaates Maharashtra. Über 1.000 Tote wurden aus diesem Gebiet gemeldet und Tausende weitere mussten evakuiert werden.

UNICEF stellte sofort eine Million Tabletten zur Wasseraufbereitung zur Verfügung, weiters 300.000 Säckchen mit Rehydrationssalz 5.000 Flaschen mit zur Behandlung von schweren Durchfallerkrankungen und 5.000 Flaschen mit Infusionen. UNICEF hat einen 24-Stunden-Telefonnotruf eingerichtete und eine Koordinationszentrale, um die Nothilfe besser organisieren zu können.

Trotz Wasser und riesigen Müllbergen wurden bis jetzt keine Ausbrüche von Krankheiten gemeldet. Doch Gesundheitsbeamte sind nach wie vor besorgt über die mögliche Verbreitung von Krankheiten wie Typhus, Cholera, Diarrhöe, Grippe und Morbus Weil (Leptospirose).